Mindestens 100 000 Franken als Ziel

  07.04.2022 Brennpunkt, Fricktal, Wegenstetten, Wohltätigkeit

Bis Ostern möchte die Rumänien-Hilfe Wegenstetten Spendengelder in der Höhe von mindestens 100 000 Franken sammeln, um damit in Rumänien Hilfsgüter für die Ukraine zu kaufen. Bei der Verteilung wird mit einer lokalen Hilfsinitiative zusammengearbeitet.

Valentin Zumsteg

So schnell kann sich die Situation ändern: Vor ein paar Wochen strömten im Nordosten von Rumänien noch Tausende von Kriegsf lüchtlingen aus der Ukraine ins Land. Dies veranlasste die Rumänien-Hilfe Wegenstetten, die in diesem Gebiet ein Ärztehaus betreibt, eine Sammelaktion für die Ukrainer zu starten. Innerhalb von kurzer Zeit kam im Fricktal eine ganze Lastwagen-Ladung mit Schlafsäcken und Decken zusammen, zudem erhielt das Hilfswerk Spendengelder in der Höhe von rund 30 000 Franken für die Flüchtenden (die NFZ berichtete). Damit wurden in Rumänien Hilfsgüter eingekauft.

Flüchtlingslager war fast leer
Die Verteilung gestaltete sich aber etwas schwieriger als ursprünglich angenommen, erzählt Georges Brogle, Präsident der Rumänien-Hilfe Wegenstetten. Er war vom 20. März bis 1. April im rumänisch-ukrainischen Grenzgebiet, um beim Verteilen zu helfen. «Als wir dort ankamen, war das Flüchtlingslager in Siret, das Platz für rund 1000 Leute bot, fast leer.» Viele Flüchtlinge waren bereits weitergezogen, weil sie Verwandte oder Bekannte in anderen Ländern haben.

Georges Brogle und seine Mitstreiter kamen schliesslich in Kontakt mit einer rumänischen Hilfsinitiative, die in Radauti eine Sammelstelle unterhält. «Einen der Verantwortlichen kannte ich bereits. Das passte.» Die vielen Decken und Schlafsäcke aus der Schweiz wurden dort abgeladen und anschliessend mit Bussen und Lastwagen über die Grenze in die Ukraine gebracht. Zusätzlich kaufte die Rumänien-Hilfe mit den Spendengeldern Lebensmittel und Hygieneartikel, die ebenfalls über die Grenze transportiert wurden. «Reis, Mehl, Öl, Fleischdosen und Babynahrung haben wir im grossen Stil eingekauft. Im Süden der Ukraine leben Flüchtlinge aus dem ganzen Land, die nicht ausreisen wollen. Sie möchten in der Heimat bleiben. Diese Leute müssen versorgt werden.»

100 000 Franken als Ziel
Diese Hilfe soll nun weitergehen. «Wir starten eine neue Spendenaktion, die bis Ostern läuft. Unser Ziel ist es, in dieser Zeit mindestens 100 000 Franken zu sammeln», sagt Georges Brogle. Damit wird die Rumänien-Hilfe wieder Lebensmittel und Hygiene-Artikel einkaufen und in Zusammenarbeit mit der lokalen Organisation von Freiwilligen über die Grenze bringen. «Die Hilfe ist schnell und unkompliziert. Ich hoffe, die Menschen im Fricktal legen eine Hand aufs Herz und das andere aufs Konto und geben grosszügig.»

www.rumaenienhilfe.ch 


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