Künstleratelier in der Schule

  30.01.2022 Magden

Ein Projekt der Fachstelle für Kulturvermittlung

«Artists in Residence an Schulen» ist ein Projekt von «Kultur macht Schule». Auch die Schule Magden hat sich dafür beworben und darf sich dieses Jahr über die Verwirklichung freuen.

Jedes Jahr werden von der Fachstelle Kulturvermittlung, Departement Bildung, Kultur und Sport des Kanton Aargau, zwei Residenz-Projekte an Aargauer Schulen realisiert. Die Künstlerinnen Meta Hammel und Laura Endtner von Loom Basel sowie die Gestalterin Sophie Kellner verlegen ihr Atelier an die Schule. Die Kunstschaffenden werden sich im Februar und März während sieben Wochen gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern der 4. Klassen dem kreativen Schaffen widmen. Die Schüler sowie die Lehrpersonen kommen dabei mit anderen Denk- und Arbeitsweisen in Berührung und erleben den gemeinsamen gestalterischen Prozess von Anfang bis zum öffentlichen Abschluss intensiv mit. In der Begegnung und Zusammenarbeit mit professionellen Kunstschaffenden sind andere Lernerfahrungen möglich, als im normalen curricularen Schulsetting.

Im Projekt «Artists in Residence an Schulen» wird ein Rahmen geschaffen, damit Begegnungen und Auseinandersetzungen mit zeitgenössischem Kunstschaffen in der Schule gelingen kann. Eine zentrale Rolle kommt dabei dem Arbeitsraum, dem Atelier, zu. Für zwei Monate verlegen die Kunstschaffenden ihr Atelier in einen Raum an der Schule. Sie bringen all ihr Material, angefangene Arbeiten und Inspirationsquellen, mit an die Schule. So wird das Atelier zu einem Erlebnisraum für die Schülerinnen und Schüler und die Lehrpersonen. Die Präsenz der Kunstschaffenden fördert bei allen Beteiligten eine offene und forschende Grundhaltung. Die Klassen besuchen die Kunstschaffenden regelmässig im Atelierraum und gemeinsam wird an der Entwicklung eines neuen Werks gearbeitet. Da heisst es oft auch, erste Ideen wieder zu verwerfen, etwas zum dritten Mal zu überarbeiten, Dinge gemeinsam zu befragen und auf ihre Wirkung hin zu untersuchen. So haben die Schülerinnen und Schüler während der Residenz die Möglichkeit, am künstlerischen Prozess der Kunstschaffenden teilzunehmen. Sie begegnen dabei verschiedenen Medien, neuen Ausdrucksmöglichkeiten und Arbeitsweisen.

Die Textildesignerinnen Meta Hammel und Laura Endtner wirken im Alltag im Loom in Basel, einem Raum für Gewebe und textile Auseinandersetzung. Sophie Kellner ist als Gestalterin und Kostümdesignerin tätig und ihr Schwerpunkt gehört elektronischen Textilien, innovativen Materialien und Physical Computing. Gemeinsam werden die drei Kunstschaffenden erstmals ihr Atelier zusammenlegen. Dabei werden sie sich der gemeinsamen thematischen Frage widmen, wie das traditionelle Weben aufgebrochen und mit welchen Materialien und in welchen Formen es neu gedacht und gemacht werden kann. Die Künstlerinnen werden mit den Schulklassen an der Schnittstelle zwischen Handwerk, Kunst und Design experimentieren.

Die gemachten Erfahrungen, der gemeinsame Prozess und die entstandenen Werke werden zum Abschluss in geeigneter Form der Öffentlichkeit präsentiert. Wenn möglich wird am 24. März 2022 eine Vernissage an der Schule Magden stattfinden. Ermöglicht wird das Projekt durch «Kultur macht Schule», die beteiligte Schulgemeinde und durch die Beisheim Stiftung.

Die Menschen dahinter
Meta Hammel absolvierte eine Ausbildung zur Bekleidungsgestalterin EFZ und machte anschliessend das Diplom zur Textildesignerin HF. In verschiedenen Aus- und Weiterbildungen hat sie sich im Textilen vertieft und arbeitet in Kollektiv- Projekten in den Bereichen Kostüm, Inszenierung, Szenografie und ist als freiberufliche Bekleidungsgestalterin mit dem Schwerpunkt Produktentwicklung tätig. Sie lebt und arbeitet heute in Basel.

Laura Endtner absolvierte eine kaufmännische Ausbildung und eine Berufsmaturität in Bern, studierte anschliessend im BA Vermittlung von Kunst & Design in Zürich und erwarb ein Diplom in Textildesign HF. Als Gestalterin, Textildesignerin, Vermittlerin und Art-Handlerin arbeitet sie heute in Basel und Olten, sie lebt in Basel. Zurzeit engagiert sie sich intensiv als Co-Leiterin für den Aufbau und die Umsetzung des Projekts Loom - Raum für Gewebe und textile Auseinandersetzung in Basel. Zudem arbeitet sie im Kunstmuseum Olten im Ausstellungsumbau und Art-Handling.

Sophie Kellner studierte im BA Textilingenieurwesen in Albstadt (DE) sowie Mode und Integratives Design im MA in Basel. Als Gestalterin und Praktikerin mit vielseitigem Hintergrund lebt und arbeitet sie heute in Basel. Ihre Schwerpunkte sind innovative textile Materialien, interaktive Objekte und Räume sowie Physical Computing. Diese handwerklichen und digitalen Themen vermittelt sie in Workshops an zahlreichen Institutionen (Haus der elektronischen Künste Basel, Pädagogische Hochschule Basel, Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel, Vitra Design Museum Weil am Rhein). Sophie Kellner arbeitet zurzeit in einem Forschungsprojekt an der Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW in Basel zum Thema Sensor-Aktor-Systeme. Sie ist zeitweise als freischaffende Kostümbildnerin für Produktionen am Theater Basel und am Neuen Theater Dornach tätig.

Die Projektkoordinatorin Andrea Huser ist gelernte Polydesignerin 3D und hat 2013 die Ausbildung zur Kulturvermittlerin CAS und Erwachsenenbildnerin abgeschlossen. Freischaffend seit 2015 beteiligt sie sich an kulturellen Veranstaltungen wie Origen Festival Cultural oder Figura Theaterfestival. Gestalterisch inszeniert Andrea Huser Schaufenster und kuratiert Ausstellungen. In verschiedenen Museen und Galerien ist sie in der Vermittlung tätig. Ob konzeptionell oder praktisch; Kreativität im Austausch mit Menschen zu verknüpfen erlebt sie als Bereicherung für alle Beteiligten. Bereits zum zweiten Mal begleitet sie eine Residence an einer Aargauer Schule. (nfz)


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