Salziges

  31.12.2021 Kolumne

Wenn nur noch die Tischbombe hilft

Die Festtage mit der Verwandtschaft zu verbringen, ist immer eine Herausforderung. Seit uns aber die Pandemie beschäftigt, ist die Sache noch etwas anspruchsvoller geworden. Da gibt es eine neue scharfe Klippe zu umschiffen; wird sie nicht elegant umgangen, droht der Untergang des Familienfriedens. Vor allem, wenn sich ein Impfgraben durch die Verwandtschaft zieht, ist der weisse Elefant im Raum dermassen gross, dass er jedes Gespräch zu erdrücken scheint.

Immerhin: Weihnachten ist bereits überstanden, jetzt sind wir ja schon fast im Endspurt. Deswegen hier ein paar Tipps für die bevorstehende Silvesterfeier und den Neujahrstag: Reden Sie in geselliger Runde über Politik, Geschlechtskrankheiten oder ausgefallene Sexualpraktiken, aber erwähnen Sie auf keinen Fall das I-Wort. Denn sobald das Stichwort Impfen fällt, gibt es kein Halten mehr, es knallt stärker als das Feuerwerk. Ist jemandem das leidige Wort aus Versehen dennoch herausgerutscht, gilt es schnell und entschlossen zu handeln: Entweder sofort das Dessert servieren oder mindestens eine neue Flasche Wein entkorken. Zur Not hilft auch eine Tischbombe, um die explosive Stimmung zu entschärfen. In diesem Sinne: Prosit Neujahr.

DER SALZSTREUER
salzstreuer@nfz.ch


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