Die Stimme des Volkes

  30.09.2021 Fricktal

Leitartikel zu den Gemeinderatswahlen

Was sich am Wochenende in verschiedenen Gemeinden im Fricktal ereignet hat, darf in der Summe durchaus als historisch bezeichnet werden. Bei der Wahl der Gemeinderäte hat das Urteil des Volkes – die Stimmen der Bürger – zum Teil markante Veränderungen in der Zusammensetzung der Gemeinderäte bewirkt: «Der Gemeindeammann in Oeschgen wird abund aus der Regierung weggewählt! Der Vizeammann und Kampfkandidat für den Sitz des Stadtammann in Laufenburg wird ab- und aus der Regierung weggewählt! Der Gemeinderat und Kandidat für den Sitz des Gemeindeammann in Möhlin wird weggewählt! Ein amtierender Gemeinderat in Münchwilen wird abgewählt! Der Vizeammann von Zeihen wird ab- und aus der Regierung weggewählt!» lauteten die Schlagzeilen.

Klar, jede einzelne Wahl, beziehungsweise Abwahl hat verschiedene Hintergründe und seine eigene Geschichte. Nicht in jedem Fall wissen der Bürger und die Bürgerin wirklich, wie gut, seriös und fachlich jeder Gemeinderat politisiert. Nicht immer scheint das Wahlergebnis daher in jedem Fall 100 Prozent «gerecht». Viele Faktoren, zuweilen politische Ränkespiele, spielen eine Rolle.

Jeweils ein gutes Gespür hingegen zeigen die Stimmbürger für emotionale Aspekte. Wie ehrlich verhält sich das Gemeinderatsmitglied? Ist es offen und bemüht gegenüber Anliegen aus der Bevölkerung? Ist es sympathisch, oder wirkt es gar selbstherrlich und arrogant? Wie aufrichtig ist sein Verhalten gegenüber dem Gremium und den Bürgern? Zeigt es Respekt, auch anderen Meinungen und Personen gegenüber? Setzt es sich für die Sache ein und nimmt seine Person zurück? Ist es wirklich lösungsorientiert? Und natürlich auch, vertritt es meine Meinung? Jeder wertet diese Aspekte auf seine eigene Weise, trifft seine Wahl nach bestem Wissen, Gewissen und Gefühl.

Erst die Summe aller Stimmen führt zum Schlussergebnis, zum Verdikt des Volkes. Man sagt, das Volk hat immer recht – wie dem auch sei, wie die Wahlen vom Sonntag gezeigt haben, hat das Volk auf jeden Fall ein sehr feines Gespür dafür, was geht und was zu weit geht.

WALTER HERZOG
walter.herzog@nfz.ch


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