Eineinhalb Meter Unterschied

Susanne Hörth

Wie ich da, konzentriert und mit Blick auf Strasse und Tacho gleichzeitig, hinter dem Steuer meines Autos durch die 30er-Zone fahre, werde ich von einem E-Biker überholt. Seine deutliche Finger-Geste beim Vorbeiradeln ist Ausdruck seiner Genervtheit. Schade, befand sich zu diesem Zeitpunkt keines dieser Mess-Grins-Lätschgesicht-Geräte in diesem Strassenabschnitt. Dann hätte der Gümmeler mit Garantie eine Zwei auf dem Rücken.

Anderswo im gleichen Dorf hingegen befindet sich ein solch mobiles Geschwindigkeits-Messgerät. Ich staunte nicht schlecht, als ich beim Gassigehen mit meinem Hund von eben diesem «Radar» erfasst wurde. Gleich zwei Lachgesichter innert Sekundenfrist signalisierten, dass wir uns innerhalb der erlaubten Geschwindigkeiten bewegten. Warum meine Hündin, ihr Vorsprung zu mir betrug genau die eineinhalb Meter der Leine, mit sieben Stundenkilometer gemessen wurde und ich mit fünf Stundenkilometer, ist mir ein Rätsel. Lustig war es aber auf jeden Fall. Und im Gegensatz zum schnell erloschenen digitalen Smiley des Messgerätes hielt mein vergnügtes Lachen eine ganze Gassirunde lang.