Das anvisierte Ziel: junge Schützen

  30.07.2021 Frick

Bundesfeierschiessen neu mit Luftgewehr

Die Sportschützen Frick laden morgen Samstag zwischen 13 und 16 Uhr alle in Frick zur Schule gehenden Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 2005 bis 2012 mit ihren Familien zum traditionellen Bundesfeierschiessen ein. Geschossen wird erstmals in der Luftgewehr-Schiessanlage im Keller des Werkhofs.

Simone Rufli

«Das Bundesfeierschiessen soll ein Schiessen sein, wie es die Jungen antreffen, wenn sie sich für den Einstieg in diesen Sport entscheiden», nennt Ignaz Welte den zentralen Punkt für die Abkehr vom jahrelangen Kleinkaliber-Schiessen auf der regionalen Schiessanlage Schlauen, hin zum Bundesfeierschiessen mit dem Luftgewehr im Keller des Werkhofs. Damit gleicht sich das Traditionsschiessen am Vorabend der 1. August-Feier den Schiesskursen an, wie sie im Ferienspass und bei entsprechender Nachfrage im Schulsport, angeboten werden. «Dazu kommt, dass der Aufwand im Schiesskeller punkto Sicherheitsmassnahmen nicht ganz so gross ist, wie auf der Freiluftanlage. Die ‹Kügeli› bleiben im Keller und werden bei Fehlschüssen nicht in der ganzen Gegend verteilt.» Ignaz Welte schmunzelt, setzt dann aber sehr ernst hinzu: «Auch das Luftgewehr ist kein Spielzeug. Was wir machen sind keine Ballerspiele, wie sie im Computer gespielt werden können.»

Bis anhin wurde im Vorfeld des 1. August jeweils auf der regionalen Schiessanlage Schlauen geschossen, und zwar Kleinkaliber über die Distanz von 50 Metern. Ignaz Welte wagt den Blick in die Zukunft des Schiesssports, wenn er prophezeit: «In 20 Jahren wird es kaum mehr Freiluftanlagen geben.» Ob es in 20 Jahren in Frick eine breiter aufgestellte Jugendabteilung innerhalb der Sportschützen gibt als jetzt – zurzeit sind es zwei Junge aus Möhlin und zwei aus Frick – steht ebenfalls in den Sternen.

Der Club von Chiara Leone
Sind denn die internationalen Erfolge von Clubmitglied Chiara Leone nicht Grund genug für junge Leute, in den Schiesssport einzusteigen? «Offenbar nicht», bedauert Ignaz Welte. «Für uns ältere Clubmitglieder ist es aber umso schöner, wenn wir bei Wettkämpfen in anderen Regionen sagen können, wir kommen aus demselben Club wie Chiara.» Dass Nina Christens Bronzemedaille – errungen über 10 Meter mit dem Luftgewehr, erkämpft eben erst an den Olympischen Spielen in Tokio – mehr auszurichten vermag in Sachen Nachwuchsförderung, darf unter diesen Umständen bezweifelt werden; zumal Christen im Kanton Nidwalden und nicht im Fricktal zu Hause ist.

So oder so, der Weg an die Spitze braucht wie in jedem Sport erstens den Willen und zweitens Durchhaltevermögen. Der Einstieg übers Luftgewehr mache in mehrfacher Hinsicht Sinn, erklärt Ignaz Welte: «Das Sportgerät ist nicht so teuer und weil es mit der Markierung F in die Kategorie ‹freie Waffe› fällt, benötigt man keinen Waffenerwerbsschein.»

Die Mündungsenergie eines Luftgewehrs dürfe maximal 7,5 Joule betragen. «Bis man sicher ist, dass einem der Sport zusagt, kann man bei uns mit Vereinswaffen und in Kleidung, die wir innerhalb des Vereins weitergeben, schiessen.»

Kopf-Körper-Kommunikation
Freude sei das Wichtigste, um es im Schiesssport zu etwas zu bringen. «Die Kommunikation zwischen Kopf und Körper muss stimmen, alles andere lässt sich erarbeiten.» Und so hofft Ignaz Welte, dass das Bundesfeierschiessen am Ende doch Wirkung zeigt. «Wir haben in Frick eine gute Anlage und die soll auch genützt werden.» Und so freute man sich bei den Sportschützen auch, als im letzten Jahr eine Biathlon-Fördergruppe aus Deutschland aufgrund der Corona-Einschränkungen in der Heimat zum Training nach Frick auswich.

Apropos ausweichen: Keine Ausweichmöglichkeit gibt es in diesem Jahr für die Fricker 1. August-Feier. Spielt das Wetter mit, findet sie am Sonntag auf dem Platz bei der Primarschule statt – mitsamt Rangverkündigung vom Luftgewehr-Schiessen. Ist das Wetter schlecht, kann nur das Bundesfeierschiessen im Keller des Werkhofs stattfinden.

43. Bundesfeierschiessen organisiert von den Sportschützen Frick, Samstag, 31. Juli, 13 bis 16 Uhr im Keller des Werkhofs Frick.


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