Happy Brösmeliday

Ronny Wittenwiler

Man glaubt es kaum. Am Mittwoch wurde Brösmeli acht Jahre alt. Selbstverständlich wollten wir unsere kleine Grosse gleich am frühen Morgen überraschen und so versammelten wir uns zu dritt vor ihrem Schlafzimmer mit einem Schoko-Muffin und Wunderkerzen.

Maus flüstert: «Seid ihr parat.»
Ich so: «Parat.» Krümel hüpft hin und her. Er scheint wahnsinnig aufgeregt.
Maus: «Jö, so herzig. Du kannst es auch kaum erwarten, gäll?»
Krümel: «Nei, ich muess ufs WC.»

Kurze Zeit später. Erneuter Treffpunkt vor dem Schlafzimmer. Wir besprechen die Verteilung der Aufgaben. Was für ein Theater! Bis Maus klarmacht, dass im Umgang mit Wunderkerzen nun wirklich nicht zu spassen ist: «Jetzt hör auf zu quengeln und steh’ auf. Du zündest mir die Wunderkerzen sicher nicht an. Beim letzten Mal hast du beinahe mein Pyjama in Brand gesteckt.»
Krümel grinst: «Es ist besser so, Papi. Lass mich das machen.»
Ich: «Junger Mann, so nicht!»

Maus verliert langsam die Geduld, die Situation droht zu eskalieren und jetzt hören wir Brösmeli aus dem Schlafzimmer rufen: «Könnt ihr euch mit der Überraschung bitte etwas beeilen? Ich komm’ sonst noch zu spät zur Schule.»
Ich muss dringend aufs WC.

Dann endlich. Alles parat. Bis Krümel auffällt, dass wir kein Feuerzeug für die Wunderkerzen haben. Maus schaut vorne in der Küche nach, ich suche verzweifelt in der Abstellkammer. Als wir beide endlich mit einem Feuerzeug zurückkommen, wischt sich Krümel mit der Serviette noch rasch den Mund ab: «Entffuldigung. Aber wir brauchen einen neuen Muffin.»

Kinder, Kinder – war das ein Geburtstagsauftakt.

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