Erstlingswerk eines Fricktaler Autors

Viktor Rudin, ehemaliger Leiter der Informatik in der Rheinfelder Stadtverwaltung, stellt sein erstes Buch vor. Er prangert darin «Das Versagen der Weltgemeinschaft» an.

Valentin Zumsteg

Geschrieben hat Viktor Rudin schon immer gerne. Seit seiner Zeit im Gymnasium brachte er Kurzgeschichten und Kurzromane zu Papier. Doch erst mit 69 Jahren hält er nun sein erstes Buch mit seinem Namen als Autor darauf in Händen. «Das Versagen der Weltgemeinschaft oder warum es nie eine gerechte, faire Welt geben wird», heisst das Werk. Rudin veröffentlicht diese «kritische Betrachtung», wie er es nennt, auf eigene Kosten bei Swiboo.ch.

«Umwelt und Gerechtigkeit»
Fragen der sozialen Gerechtigkeit und des Umweltschutzes beschäftigen ihn seit seiner Jugend. «Mir ist es ein Anliegen, dass sich möglichst viele Menschen mit den Themen Umwelt und Gerechtigkeit beschäftigen. Nur so kann der Druck für eine faire Welt und mehr Gerechtigkeit erhöht werden», sagt Rudin, der in Rheinfelden aufgewachsen ist und heute mit seiner Frau in Möhlin lebt. Von 2009 bis zu seiner Pensionierung 2017 arbeitete er als Leiter Informatik bei der Stadtverwaltung Rheinfelden. Zuvor war er als Wirtschaftsinformatiker unter anderem in verschiedenen Revisionsgesellschaften tätig und erhielt so Einblick «in die Verflechtung von Wirtschaft, Informatik und monetären Geldf lüssen», wie er erklärt.

Für Rudin ist klar, dass es nicht so weitergehen kann wie bisher. «Trotz technischen und wirtschaftlichen Fortschritten geht es den meisten Menschen nicht wirklich besser. Ungerechtigkeit und Unterdrückungen haben eher zugenommen.» Ein Umdenken sei notwendig. «Trotz meines Pessimismus möchte ich aufzeigen, dass es Ideen, Lösungsansätze gibt, die Welt zu verändern und zwar in eine Richtung, welche für die Mehrheit der Menschen mehr Gerechtigkeit und faireres Einkommen gibt», heisst es an einer Stelle im Buch.

Ampel-System für den fairen Handel
Um den fairen Handel zu fördern, plädiert Rudin zum Beispiel für globale Richtlinien und ein weltweit gültiges Ampelsystem, das bei jedem Produkt aufzeigt, ob über die ganze Produktions- und Lieferkette Nachhaltigkeit und faire Arbeitsbedingungen gewährleistet sind. Eine weitere Idee: «Um die Umwelt besser zu schützen und verbindliche Richtlinien zur Einhaltung von Umweltschutzmassnahmen erlassen zu können, sollte eine Welt-Umweltorganisation geschaffen werden», schreibt Rudin. Die so beschlossenen Vorschriften wären zwingend für Staaten und Unternehmen – und Vergehen gegen diese Bestimmungen sollten einklagbar sein. «Mein Zielpublikum sind all diejenigen, welche sich für eine bessere Welt einsetzen. Aber auch alle Entscheidungsträger in Wirtschaft und Politik sowie in Umweltund Menschenrechtsorganisationen», hält Rudin fest. Er wünscht dem Buch viele Leserinnen und Leser, ist aber auch realistisch genug, um die erste gedruckte Auflage auf vorerst 100 Exemplare zu beschränken.

Das Buch kann für 26 Franken unter www.swiboo.ch bezogen werden.