Saline fördert Biodiversität

  29.01.2021 Nordwestschweiz

Naturfonds «Salzgut» hat weitere 16 Eingaben gutgeheissen

RIBURG. Die Schweizer Salinen unterstützen mit ihrem Naturfonds «Salzgut» lokale Projekte in den Bereichen Natur- und Landschaftsschutz sowie Biodiversität. Im Fokus stehen dabei diejenigen Gemeinden und Regionen, in denen heimisches Salz gewonnen wird. Im Dezember hat der achtköpfige Expertenrat des Naturfonds «Salzgut» 16 weitere Projekte aus über 20 Gemeinden in der Nordwestschweiz und der Region Bex (VD) bewilligt. Die Vielfalt der gutgeheissenen Projekte ist gross. Die 16 neuen Projekte wollen unter anderem neue Lebensräume für gefährdete oder geschützte Arten schaffen, die Artenvielfalt im Kulturland fördern oder Amphibienlaichgewässer wieder vernetzen.

Geburtshelferkröte in Magden
Eines der Projekte fördert den Lebensraum der Geburtshelferkröte in Magden. Die Geburtshelferkröte, eine national stark gefährdete Art, kommt in der Umgebung von Magden an mehreren Standorten vor. Durch die Erstellung weiterer Fortpflanzungsgewässer und die Aufwertung von Lebensräumen an Land widmet sich der Naturschutzverein Magden bereits seit einigen Jahren dem Erhalt und der Förderung der Geburtshelferkröte. Das sonnenexponierte Gebiet «Alt Ägerte» in Magden stellt einen weiteren potenziellen Landlebensraum für diese Amphibienart dar. Er ist dank Dornenhecken, Obstbäumen, mageren Wiesen, extensiven Weiden und Bruchsteinmauern sehr strukturreich und verfügt über viele offene Bodenstellen. Lediglich ein geeignetes, Gewässer, in dem sich die Kaulquappen entwickeln können, fehlt und soll nun erstellt werden. Der neue Weiher trägt zu einer weiteren Vergrösserung des Lebensraumes und Vernetzung der Geburtshelferkröte in der Region bei und ist ein wichtiger Baustein für die Biodiversitätsförderung vor Ort.

Amphibien in Frick
In verschiedenen Schutzgebieten in Frick hat der Naturschutzverein Frick in den letzten 30 Jahren insgesamt 21 Laichgewässer für die national gefährdeten Amphibien Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte erstellt. In der Folge haben sich deren Populationen recht stabil entwickelt. Derzeit kann ein Teil der Tümpel die Funktion als Laichgewässer wegen Verlandung oder frühzeitiger Austrocknung nicht mehr erfüllen. Mit dem unterstützten Projekt wird ein Teil dieser Gewässer mit einer Fläche von rund 240 Quadratmetern saniert. Zudem wird der umgebende Landlebensraum gepf legt und es werden neue Kleinstrukturen angelegt. Dank dieser Sanierung finden die national gefährdeten Amphibien Gelbbauchunke und Geburtshelferkröte auch weiterhin ein funktionstüchtiges Laichgewässer vor. Der sanierte Lebensraum stellt die Erhaltung der Populationen für die nächsten Jahre sicher.

In Wölflinswil gemeinsam auf den Acker
«Gemeinsam auf den Acker für eine biologische, nachhaltige und selbstbestimmte Landwirtschaft» – nach diesem Motto produzieren zukünftig GärtnerInnen und KonsumentInnen in Wölf linswil einen Teil ihrer Lebensmittel selber. Die Genossenschaft Gartenberg hat diese Initiative lanciert, die auf dem Prinzip der solidarischen Landwirtschaft basiert. Hierbei beteiligen sich Privatpersonen mit einem definierten Beitrag und Arbeitseinsätzen an der Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse und erhalten im Gegenzug regelmässig frische Lebensmittel. Neben der biologischen Bewirtschaftung werden zusätzliche Biodiversitätsmassnahmen umgesetzt, wie der Anlage von Hecken, Stein-, Ast- und Holzhaufen. Zudem sind Nisthilfen und Insektenhotels vorgesehen. Es entsteht ein riesiger Garten mit über 50 Gemüsesorten, blühenden Gründüngungen und biodiversitätsfördernden Strukturen. Durch die vielfältige Anlage von Kleinstrukturen zusätzlich zum biologischen Gemüsebau werden wertvolle Lebensräume und Biotope für Tier- und Pflanzenarten geschaffen. Eine besondere Stärke des Projektes liegt in der sehr guten lokalen, breit gefächerten Vernetzung. Leute aus der ganzen Region treffen sich beim Jäten, Ernten oder bei Aktionstagen. Lokalen Schulen wird praxisnahes Lernen geboten. Als Partner des Juraparks Aargau soll Natur und Kultur geschult, gefördert und vereint werden.

Insgesamt wurden aus dem Naturfonds «Salzgut» letztes Jahr 34 Projekte in sechs verschiedenen Handlungsfeldern bewilligt. Für deren Umsetzung im 2020 hat der Naturfonds Fördermittel von rund 450 000 Franken gesprochen, von denen bereits knapp die Hälfte ausbezahlt werden konnte. (nfz)


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