Geschlossene Geschäfte drücken auf Stimmung

  29.01.2021 Rheinfelden

Der Teillockdown macht sich bemerkbar

Viele Geschäfte müssen derzeit geschlossen bleiben. Das hat deutliche Auswirkungen auf das Leben im Rheinfelder Städtchen. Es gibt aber Läden, bei denen es derzeit gut läuft.

Valentin Zumsteg

Die Restaurants, Cafés und Bars sind geschlossen, die meisten Geschäfte ebenfalls. Es ist ein trauriger Anblick, wenn man derzeit durch die Rheinfelder Gassen schlendert. Wegen Corona dürfen nur noch wenige Läden offenbleiben. Zwar sieht man noch einige Passanten und Spaziergänger, doch das Leben im Städtchen ist wie auf Valium – zumindest unter der Woche.

«Wir sitzen im gleichen Boot»
Die Altstadt-Papeterie Jäger ist einer der Läden, die gemäss den Vorgaben des Bundes noch offenhalten dürfen. Allerdings ist das Sortiment eingeschränkt. «Es läuft sehr verhalten. Wir machen vielleicht noch einen Drittel des normalen Umsatzes», erklärt Inhaber Hans-Peter Jäger, der auch in Basel und Frick je eine Papeterie betreibt. Normalerweise arbeiten sie in Rheinfelden zu zweit im Laden, jetzt reicht eine Person. «Wir haben auf Kurzarbeit umgestellt», bedauert Jäger. Er spürt, dass viele andere Geschäfte geschlossen bleiben müssen. «Wir sitzen im gleichen Boot. Es geht allen besser, wenn alle Geschäfte offen haben dürfen.» Die Stimmung im Städtchen sei nicht so gut. «Viele Konsumenten verstehen auch nicht, wieso ein Teil der Geschäfte geschlossen bleiben muss.» Die jetzige Lösung ist aus seiner Sicht nicht überzeugend. «Es wäre in der aktuellen Situation sinnvoller, wenn alle Geschäfte – ausser Lebensmittelläden – geschlossen bleiben müssten; so wie im vergangenen Frühling», sagt Jäger. Er hofft, dass der ganze Spuk bis Ende Februar vorbei ist. «Ich glaube aber nicht wirklich daran», so Jäger.

Ähnlich tönt es bei Brigitta Fend, die in ihrem Geschäft «Nur so» unverpackte Lebensmittel verkauft. «Es läuft derzeit ganz schlecht. Ich war heute bisher vier Stunden im Laden und hatte zwei Kunden. Ich kann froh sein, wenn ich noch die Hälfte des normalen Umsatzes mache.» Fend hat ihr Geschäft in der Geissgasse Anfang Februar 2020 eröffnet. Wenige Wochen später erfolgte der erste Lockdown. Das Lebensmittelgeschäft durfte zwar offenbleiben, doch es kamen nur wenige Kunden. Deutlich besser sah es im vergangenen Sommer und Herbst aus. «Jetzt ist es aber schlimm. Die Leute kaufen bei den Grossverteilern ein und gehen dann wieder nach Hause.» Sie macht sich grosse Sorgen um ihren Laden – vor allem, wenn der Teillockdown Ende Februar verlängert werden sollte.

Blühendes Geschäft
Deutlich rosiger tönt es bei «Flora Tina» in der Rheinfelder Fröschweid. Dies nicht nur, weil es sich dabei um ein Blumengeschäft handelt, sondern vor allem, weil der Geschäftsgang erfreulich ist. «Es läuft sehr gut. Wir haben zwar etwas weniger Leute im Laden, es wird aber viel per Telefon oder online bestellt», erklärt Sibille Kaufmann, stellvertretende Geschäftsführerin. Die Zahl der Auslieferungen habe deutlich zugenommen. «Die Leute kaufen auch für sich selber Blumen. Sie gönnen sich etwas fürs Gemüt», erklärt Kaufmann. Kurzarbeit ist bei «Flora Tina» kein Thema.


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