Kaum angekommen, schon in der Krise

  29.11.2020 Frick

Ohne grosse Vorkenntnisse ins Amt gestartet, vom Coronavirus ausgebremst und mit ungeplanten Personalwechseln konfrontiert, meisterte die neue reformierte Kirchenpflege ihr erstes Amtsjahr als Team dennoch erfolgreich.

Simone Rufli

Nicht viel wissend sei das Team Anfang Jahr ins Amt gestartet, erklärte Kirchenpflegepräsident Simon Plattner am Montagabend anlässlich der ersten Kirchgemeindeversammlung unter der Leitung der neuen Kirchenpflege. 34 Personen waren der Einladung gefolgt. Alle waren mit Schutzmasken ausgerüstet und sassen gut verteilt dem endlich wieder vollen Tisch der Kirchenpflege gegenüber. Bevor Plattner sich die Traktandenliste vornahm, sprach er Worte des Dankes. «Wir durften auf viel Unterstützung aus dem Kreis von Mitarbeitenden und Mitgliedern zählen, was uns den Einstieg erleichterte. Doch kaum richtig angekommen, steckten wir auch schon mitten in der Corona-Krise.» Von da an seien drei Fragen zum ständigen Begleiter des umgehend gebildeten Krisenstabs geworden: «Was dürfen wir noch? Was können wir noch? Was wollen wir noch?» Ein Glück sei es gewesen, dass sowohl die Pfarrwahl als auch die Konfirmationen durchgeführt werden konnten.

Eine zusätzliche Herausforderung stellte sich ein, als aus gesundheitlichen Gründen plötzlich Ersatz für Ersatzpfarrerin Anna Schütz gesucht werden musste. «Aber als Team konnten wir auch das gut meistern», betonte Kirchenpflegerin Christine Wondrusch. Am 1. November wurden alle drei Pfarrer-Stellvertreter Anna Schütz, Peter Senn und Markus Karau dankend verabschiedet und am 15. November wurden die beiden neuen Pfarrer Matthias Jäggi und Christian Vogt in einem gemeinsamen Gottesdienst in ihr Amt eingesetzt (die NFZ berichtete). Somit ist das Team komplett.

Kirchenpfleger Christoph Möri, federführend im Bereich der Digitalisierung, ging auf die rasante Entwicklung in der Online-Übertragung von Gottesdiensten ein. Gleichzeitig wurde betont, wie wichtig auch eine aktuelle Webseite gerade in dieser Zeit sei, zumal die gedruckte Gemeindebeilage jeweils anderthalb Monate im Voraus parat sein muss. Der geschäftliche Teil verlief reibungslos. Das Budget 2021 basiert auf einem unveränderten Steuerfuss von 20 Prozent. Eine Senkung des Steuerfusses sei nicht vorstellbar, der Steuerertrag im nächsten Jahr ungewiss, erklärte Präsident Plattner. Die Versammlung stimmte mit dem Budget unter anderem der Erneuerung der Server-Infrastruktur zu. Damit sollen die Datensicherheit und die Wartungskosten verbessert bzw. reduziert werden. Nach der abgeschlossenen Auswechslung der Fenster, steht das nächste Sanierungsprojekt an. Für 110 000 Franken soll die in die Jahre gekommene Lüftungsanlage im Kirchgemeindehaus ersetzt werden. Die wegen der Kostenhöhe nötige Bewilligung der Landeskirche liegt bereits seit Mitte August vor. Die Versammlung gab auch grünes Licht für die Verschiebung von 50 Prozent der ordinierten Sozialdiakoniestellen in das Kontingent der nicht ordinierten Stellenprozente.

Im nächsten Jahr soll im Zentrum stehen, was in diesem Jahr zu kurz gekommen ist: «Wir wollen die Anliegen der Kirchgemeindemitglieder aufnehmen, die noch in Zusammenarbeit mit Kurator Markus Fricker in Gruppen und Workshops zusammengetragen wurden», versprach Wondrusch.


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