«Die Stadt verbessert sich um 135 Plätze»

  29.09.2020 Rheinfelden

Interview mit Franco Mazzi zum Gemeinderating

Die Stadt Rheinfelden hat im diesjährigen «Weltwoche»- Gemeinderating im Vergleich zum Vorjahr über 130 Plätze gut gemacht. Stadtammann Franco Mazzi erklärt, was die Gründe dafür sein könnten.

Valentin Zumsteg

NFZ: Herr Mazzi, Rheinfelden schafft es in diesem Jahr im «Weltwoche»-Gemeinderating auf Platz 141 von 933. Sind Sie zufrieden damit?
Franco Mazzi:
Ja, wir sind damit zufrieden. Die Stadt verbessert sich damit um 135 Plätze gegenüber dem Vorjahr. Im Vergleich mit unseren Referenzgemeinden, den neun grössten Aargauer Gemeinden, liegt einzig die Gemeinde Wettingen mit Rang 83 vor Rheinfelden.

Wie ernst nehmen Sie ein solches Rating überhaupt?
Es ist ein interessanter Ansatz, Gemeinden mit völlig unterschiedlichen Ausgangslagen nach standardisierten Kriterien vergleichbar zu machen.

Im vergangenen Jahr lag die Stadt noch auf Rang 276. Was hat aus Ihrer Sicht zur deutlichen Verbesserung beigetragen?
Zurückzuführen ist diese Verbesserung im Wesentlichen auf die Kategorie Wohnen, welche die Immobilienpreise, die Veränderung der Preise über drei Jahre, die Wohnbautätigkeit und die Leerwohnungsziffer beinhaltet. Der Vergleich zum Vorjahr lässt erwarten, dass die vor Vollendung stehenden grossen Bauprojekte auf dem ehemaligen Furnierwerk-Areal sowie Salmenpark 2 wesentlich zur Verbesserung beigetragen haben. Möglicherweise hat auch die gute Absorption der Neubauten eine Rolle gespielt.

Beim Punkt Arbeitsmarkt schneidet die Gemeinde allerdings schlecht ab. Sie kommt dort auf Rang 754. Wo sehen Sie den Grund dafür?

In dieser Kategorie werden die Arbeitslosenquote, Firmenneugründungen und Beschäftigte im Dienstleistungs-Sektor beurteilt. Wir kennen jedoch die Kriterien nicht im Detail. Grundsätzlich hat sich die Zahl der Beschäftigten in Rheinfelden in den vergangenen Jahren positiv entwickelt. So hat die Zahl der Arbeitsstätten und der Beschäftigten in der Zeit zwischen 2011 und 2017 um knapp 20 Prozent zugenommen.

Kaiseraugst liegt noch deutlich vor Rheinfelden. Ärgert Sie das?
Nein.

Ein wichtiges Kriterium für ein gutes Abschneiden ist ein tiefer Steuerfuss. Da könnte Rheinfelden noch Plätze gut machen. Ist eine Steuerfusssenkung für nächstes Jahr ein Thema für Sie?
Aufgrund der mit der Coronavirus-Pandemie einhergehenden Unsicherheiten ist eine unmittelbare Steuersenkung kein Thema. Soweit die Folgen der Pandemie aber überschaubar bleiben, wird eine erneute Reduktion des Steuerfusses für die Folgejahre zu prüfen sein.


Gemeinde-Rating

Die «Weltwoche» führt jedes Jahr ein Gemeinderating durch. Untersucht wurden in diesem Jahr 933 Gemeinden, die mehr als 2000 Einwohner zählen. Jede Gemeinde wurde anhand von fünfzig Faktoren bewertet. Gewonnen hat die Stadt Zug. Die Gemeinde Meggen (LU) behauptet sich auf Rang zwei und Lachen (SZ) folgt auf Rang drei. Von den Aargauer Gemeinden liegt Ennetbaden auf dem 39. Platz vorne. Bei den Fricktaler Gemeinden ist Kaiseraugst auf Rang 123 der Spitzenreiter, Rheinfelden liegt auf Platz 141 und Magden auf Platz 303. Die weiteren Fricktaler Gemeinden: Möhlin (Rang 308), Stein (435), Eiken (512), Gipf-Oberfrick (647), Frick (655), Laufenburg (658), Mettauertal (705), Zeiningen (738) und Kaisten (829).


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