Tore am Laufmeter

  31.12.2019 Handball, Möhlin

Dem TV Möhlin gelingt mit Alexander Velz ein grosser Wurf

Zwanzig Jahre jung, gekommen aus Meissenheim, legte er beim TV Möhlin eine NLB-Hinrunde hin, die sich sehen lassen kann: Der Deutsche Alexander Velz ist Liga-Topscorer.

Velz, der Rückraumspieler, hat bis Ende der Hinrunde 139 Tore geworfen. Das bedeutet 10.7 Treffer pro Spiel. Mit dieser Ausbeute hat er sich an die Spitze des NLB-Rankings katapultiert. Hinter ihm folgen Lucius Graf (Gossau) und Armin Sarac (Stäfa), mit 90 respektive 88 Treffern. Der fast 190 Zentimeter grosse Handballspieler findet das schön, aber wichtiger sei für ihn, dass er der Mannschaft helfen und als Gewinner vom Platz gehen könne. Velz übernimmt viel Verantwortung im Aufbau (nebst Manuel Csebits und Sebastian Kaiser; Florian Wirthlin ist langzeitverletzt) und ist ein sicherer Garant auch vom Siebenmeterpunkt. So hat er kürzlich im intensiven Auswärtsspiel gegen Kreuzlingen jeden der sechs Penaltys im Tor versenkt und damit im engen Spiel grosse Nervenstärke bewiesen.

Velz unterschrieb in Möhlin einen Zweijahres-Vertrag und spielt bis sicher Ende 2020/2021 im Möhliner Kader. Er fühlt sich wohl an seiner neuen Wirkungsstätte: «Die Mannschaft hat mich überragend aufgenommen. Faszinierend finde ich, dass das Team immer den Grad zwischen Ernsthaftigkeit und Spass oder Lockerheit hinbekommt. Wenn wir uns vor einem Spiel warmlaufen, wird oft noch ein bisschen Blödsinn gemacht, aber sobald es raus aufs Feld geht, sind alle voll fokussiert und jeder will das Spiel gewinnen».

Heimspiele sind immer besonders
Die Heimspiele gefallen Velz. Die Halle stehe komplett hinter der Mannschaft und das motiviere bis in die letzte Faser des Körpers. So mache das extrem Spass und motiviere – auch das oftmals unterschätzte letzte Quäntchen Glück sei dann da und helfe, die zwei Punkte zu holen.

Auf die Auswärtsspiele angesprochen, sagt Velz: «Bei Spielen wie in Genf tun wir uns besonders schwer, da wir oft nicht mit einhundert Prozent da sind. Vielleicht liegt es daran, dass wir nicht gerne zwei Stunden und mehr im Bus sitzen, um danach die Form fürs Spiel aufzubauen. Aber nichts desto trotz legen wir alles in die Waagschale und wollen gewinnen.»

Ein Deutscher im Fricktal
Möhlin erinnere ihn an seine Heimat, da es auch relativ klein und ländlich wirkt. Er habe bisher auch nichts Negatives erlebt, «ausser natürlich den Niederlagen». Alle Menschen, mit denen er sprechen durfte, seien sehr nett und offen. «Einzig mit dem Dialekt tue ich mich noch schwer, aber langsam fällt es mir leichter, die Leute zu verstehen.» Klar wäre es schön, sagt Velz, einmal in der Bundesliga zu spielen, aber soweit denke er noch nicht. «Ich denke immer von Spiel zu Spiel und versuche, mein Bestes zu geben und immer alles reinzuwerfen und natürlich auch verletzungsfrei zu bleiben. Und wenn dann mal ein höher klassierter Verein anfragt, werde ich mir meine Gedanken machen und überlegen, ob das für mich eine gute Option ist, um mich weiter entwickeln zu können.»

Übrigens: Noch vor der Weihnachtspause fand bereits das erste Spiel der Rückrunde statt. Beim 26:23-Auswärtserfolg gegen die SG Yellow/Pfadi Espoirs Velz hat seine Quote mit sieben weiteren Treffern ausgebaut – er steht jetzt bei 146 Toren… (mgt)

www.tv-moehlin.ch


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