Swisscom und ihre «Wahrheit» zu 5G

  31.10.2019 Leserbriefe, Rheinfelden

In der NFZ vom 25.10.19 erscheint eine Stellungnahme der Swisscom zu einem Leserbrief über 5G. Wir erlauben uns, deren Kernaussagen zu hinterfragen bzw. zu ergänzen:

«Wir nehmen die Befürchtungen ernst»: Die Botschaft hör ich wohl allein mir fehlt der Glaube (Göthe)… wie kann Swisscom über unsere Köpfe hinweg eine neueTechnologie ausrollen und von der Politik die Anhebung der Grenzwerte um das 5-fache fordern, ganz ohne demokratischen Prozess? Und wo bleiben die umweltverträglichen alternativen Konzepte?
«Gemäss der Wissenschaft gibt es innerhalb der Grenzwerte keinen Nachweis der Schädlichkeit von Antennenstrahlung»: Von der Mobilfunkbranche unabhängige Wissenschafter auf der ganzen Welt kommen zu gegenteiligen Aussagen. Kommt hinzu, dass es für die kommenden neuen Hochfrequenzen praktisch noch keine Studien gibt. Wir erleben hier einen Feldversuch an Mensch und Umwelt.
«Die WHO hat diese Grenzwerte empfohlen»: Nun die WHO sagt aus, dass diese Strahlung möglicherweise krebserregend ist. Sie bezieht sich bei den Grenzwerten auf die ICNIRP, einem privatwirtschaftlich organisierten Verein, dessen Verbindungen zur Mobilfunkbranche man im Internet selber nachgehen kann. «Die Schweiz hat 10-mal strengere Grenzwerte»: Stimmt so nicht. Die Schweiz hat eine andere Messweise eingeführt, sie definiert Werte für Räume in unmittelbarster Nähe zur Antenne, welche rein physikalisch tiefer sind. Für uns, die wir uns im Freien bewegen, besteht kein höheres Schutzniveau. Einzig Kinderspielplätze wären dadurch strenger geschützt, sofern sie im Zonenplan explizit ausgeschieden wären. Der Witz dabei: Es gibt in der ganzen Schweiz keinen einzigen dementsprechenden Zonenplan.

«Swisscom führt 5G in zwei Ausbauschritten ein»: Kein Wort zum Neuland in der Phase 2, welches mit den hohen Frequenzbereichen von 30 bis 100 GHz betreten wird. Man wird ein dichtes Netz von Antennen bauen müssen.

Die Strahlenbelastung wird in Zukunft massiv zunehmen, da neue Bedürfnisse geweckt werden. Die EU Kommission spricht von 1 Mio zusätzlicher Endgeräte pro Km2, die angeschlossen und bedient werden müssen. Unsere abschliessende Botschaft: Glauben Sie niemandem, nicht einmal uns. Informieren Sie sich über diesen epochalen Quantensprung in der Menschheitsgeschichte und finden Sie zu Ihrer eigenen Wahrheit. Es ist wichtig, seine Verantwortung in die digitale Zukunft wahrzunehmen.

PETER KOLLER, IG RHEINFELDEN-5G 


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