Rheinfelden erhält einen neuen Waldlehrpfad im Gebiet Wasserloch/Steppberg. Dort lassen sich Entdeckungen im Eichenmischwald machen. Am Sonntag wird er mit einem Rundgang eröffnet.

Valentin Zumsteg

Der Wald ist in Rheinfelden nie weit. Rund 800 Hektaren Forst gehören zum Zähringerstädtchen, das ist die Hälfte der Gemeindefläche. Seit fast 50 Jahren besteht ein Waldlehrpfad im Gebiet Wasserloch/ Steppberg. «Dieser war aber bislang nicht sehr informativ. Man konnte eigentlich nur die Namen der Bäume lesen», erklärt der Rheinfelder Stadtoberförster Kurt Steck. Weil der Wald als Erholungsraum für die Menschen immer wichtiger wird, wollte die Stadt ein attraktiveres und zeitgemässeres Angebot schaffen. Und so ist am bisherigen Standort ein neuer Waldlehrpfad entstanden.

Eichen und Zeichen
Das Motto lautet «ZEICHENWALD», wobei die Betonung auf Eichen gelegt wird. Denn der Lehrpfad, der beim Waldeingang Sportplatz Schiffacker beginnt, befindet sich mitten im grossen Eichenwaldreservat. Auf einer Route von 5,8 Kilometern sind 20 Informationstafeln verteilt, die sich je einem Thema des Eichenmischwalds widmen. Der interessierte Spaziergänger erfährt Wissenswertes über die Biodiversität, die Eichenpflege und die Waldbewirtschaftung. Auf jeder Tafel finden sich Informationen zum Klimawandel und seinen Auswirkungen auf die Natur. Damit der Rundgang für Kinder spannend bleibt, sorgt ein Comic-Eichhörnchen für Anregungen. Zudem sind auf der Strecke 45 Gehölztafeln aufgestellt, die Infos über Bäume und Sträucher liefern. «Die Eiche wird seit jeher als Symbol der Kraft und Stärke verehrt und gefördert. Unter ihr wurde Gericht gehalten, sie wurde zur Markierung von Grenzen gepflanzt, und bis um 1850 bildeten Eicheln das bevorzugte Schweinefutter», steht auf einer der kleinen Tafeln. Deswegen hiess es früher auch: «Auf den Eichen wachsen die besten Schinken.»

«Schauen, hören und riechen»
«Wir wollen das Verständnis für die Natur und die Freude am Wald fördern. Die Leute sollen schauen, hören und riechen, was es im Wald alles gibt», erklärt Kurt Steck. Die schmalen Tafeln, die aus langlebigem Robinien-Holz sind, nehmen «die Architektur des Waldes auf», wie der Stadtoberförster betont. «So sind sie keine Fremdkörper.» Wem die grosse Route zu weit ist, der kann eine kleine Runde von rund 1,5 Kilometern unter die Füsse nehmen. «Der Waldlehrpfad bietet sich an, um ihn mehrmals zu absolvieren. Wir können ihn in Zukunft noch weiterentwickeln», so Steck. Die Kosten für den Pfad belaufen sich auf rund 30 000 Franken, davon übernimmt die Einwohnergemeinde 15000 Franken und die Ortsbürgergemeinde den Rest. «Der neue Waldlehrpfad präsentiert sich sehr schön. Er ist viel informativer als der bisherige», erklären Klaus Heilmann und Maria Clavuot von der Ortsbürgerkommission.

Am kommenden Sonntag wird der neue Waldlehrpfad um 14 Uhr mit einem Rundgang eröffnet und eingeweiht. Kurt Steck und die Ortsbürgerkommission hoffen auf viele Teilnehmer. «Im Wald ist es schön kühl», sagt der Stadtoberförster.

Eröffnung und Einweihung des neuen Waldlehrpfades Wasserloch/Steppberg am kommenden Sonntag, 30. Juni, um 14 Uhr. Treffpunkt: Waldeingang beim Sportplatz Schiffacker.