Kein Hostel – aber vielleicht eine Senioren-WG

  30.10.2018 Rheinfelden

Ideen gab es schon viele für das leerstehende ehemalige Altersheim Kloos in Rheinfelden. Eine Nutzung als Hostel oder als Studentenwohnheim wurde geprüft. Jetzt schlägt ein Bürger vor, dort eine Senioren-WG einzurichten. Die Stadt ist nicht abgeneigt.

Valentin Zumsteg

Seit Januar 2016 steht das ehemalige Alters- und Pflegeheim Kloos in Rheinfelden leer. Die Bewohner sind damals in das neue Wohnund Pflegezentrum im Salmenpark umgezogen. Was die Stadt mit dem Gebäude, das der Einwohnergemeinde gehört, machen soll, ist immer noch offen. Es gab schon verschiedene Ideen und Absichten, unter anderem wurde eine Unterbringung von Flüchtlingen erwogen (die NFZ berichtete).

Kein Betreiber für Hostel oder Studentenheim gefunden
«Nachdem sich die Nutzung für ein Wohnheim für unbegleitete minderjährige Asylsuchende und später auch für erwachsene Asylsuchende zerschlagen hat, wurden unter anderem auch Ideen für ein Hostel, eine preisgünstige Herberge, und für eine Studentenwohnanlage geprüft. Für beide Ideen konnten aber bisher keine Partner gefunden werden», erklärt Stadtschreiber Roger Erdin auf Anfrage der NFZ.

Eine neue Idee für die Nutzung bringt Arnold Fischer auf den Tisch. Der 72-jährige Rheinfelder regte vergangene Woche in einem Leserbrief in der NFZ an, in dem leerstehenden Gebäude eine Senioren-WG einzurichten. «Ein ehemaliges Altersheim bringt die nötige Infrastruktur für ein solches Angebot mit. Natürlich müsste das Gebäude wohl baulich angepasst und die Einrichtung modernisiert werden, es könnten aber auch Einnahmen generiert werden», erklärt Fischer gegenüber der NFZ. Es sei für ältere Leute heute sehr schwierig, bezahlbaren Wohnraum in Rheinfelden zu finden: «Bei einer Tagung zu Altersfragen in Rheinfelden kristallisierte sich das als mit Abstand grösstes Problem heraus.» Eine solche WG könnte aus seiner Sicht das Angebot vergrössern. Er betont im Gespräch, dass es ihm dabei nicht um sich persönlich geht: «Ich würde gerne noch mindestens zehn Jahre in meiner Wohnung im Augarten bleiben.» Fischer ist aber überzeugt, dass es eine Nachfrage gibt.

Er lädt deswegen interessierte Institutionen und politische Vertreter ein, sich in einer Arbeitsgruppe zusammenzufinden und die Machbarkeit zu prüfen. «Ich bin bereit, auch selber mitzumachen», sagt Fischer. Ob seine Idee eine Chance hat, kann er nicht abschätzen. Er hofft aber, dass sie ernsthaft geprüft wird.

«Bisher noch kein Thema»
Bei der Stadt ist man nicht abgeneigt: «Die Nutzung des Gebäudes als Alters-WG ist ein interessanter Gedanke, der bisher kein Thema war. Sollte eine interessierte Gruppierung oder Organisation mit diesem Anliegen an die Stadt gelangen, würden wir dies sicherlich prüfen», erklärt Stadtschreiber Erdin. «Das Gebäude wäre von seiner Grundstruktur möglicherweise geeignet, wobei es zu bedenken gilt, dass der Ausbaustandard heute eher bescheiden ist», so Erdin. Eine Herausforderung sieht er darin, eine zweckmässige Organisationsform zu finden.

Wer interessiert am Thema ist und gerne mitarbeiten würde, kann sich bei Arnold Fischer melden: arnold.fischer@bluemail.ch


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