Kontroverse um Fussballplatz-Sanierung

  07.06.2018 Finanzen, Zeiningen, Fussball

Der Gemeinderat beantragt für die Sanierung des Fussballplatzes knapp 1,3 Millionen Franken. «Kredit ablehnen!», verlangt ein Komitee. Am 12. Juni entscheiden die Stimmbürger.

Ronny Wittenwiler

Fussball verbindet, heisst es für gewöhnlich, doch am folgenden Vorhaben scheiden sich die Zeininger Geister. Während der Gemeinderat für die Fussballplatz-Sanierung einen Kredit in Höhe von 1,27 Millionen beantragt, möchte ein Komitee selbigen versenken und bekämpft zusätzlich zwei weitere Geschäfte: Die Verlegung einer unterm Fussballplatz durchführenden Wasserleitung sowie die erste Etappe des Südzubringers (siehe Box).

Alle drei Verpflichtungskredite zusammen schlagen mit 1,8 Millionen Franken zu Buche. Für Werner Gerber, Sprecher des Komitees, ist klar: «Kredite ablehnen.» Aufgrund der finanziellen Lage, bei einer aktuellen Verschuldung von 6,5 Millionen Franken – über 2800 Franken pro Kopf – könne sich die Gemeinde Investitionen dieser Art nicht leisten.

Unterschiedliche Meinungen
Die Sanierung des bald vierzigjährigen Fussballplatzes beinhaltet unter anderem eine Rasenentwässerung und eine neue Beleuchtung. «Die Rasenfelder entsprechen hinsichtlich der Qualität nicht mehr den Anforderungen für Trainings- und Spielbetrieb», hält der Gemeinderat in seiner Botschaft fest, mehr noch: Die Beleuchtung des Fussballplatzes erfülle nicht mehr die Richtlinien des Fussballverbandes. Gleichzeitig betont Gemeindepräsidentin Gisela Taufer, dass es sich beim beantragten Kredit keinesfalls um eine Gefälligkeit an die Fussballer handelt: «Der Fussballplatz ist im Besitz der Gemeinde. Und wie bei jeder anderen gemeindeeigenen Anlage sind wir auch hier verpflichtet, diese zu unterhalten und instand zu halten.» Für das Komitee gehen die geplanten Massnahmen indessen zu weit. Ein heutiger Spielbetrieb sei weiterhin zumutbar, und, salopp formuliert: Wenn schon Geld investieren, dann in andere Projekte. «Ein neuer Kindergarten oder ein Mehrzweckgebäude wären wichtiger», sagt Gerber.

Dass die geplanten Investitionen einschenken würden, stellt der Gemeinderat nicht in Abrede. Alleine aufgrund der Fussballplatzsanierung müsse der Steuerfuss aber nicht erhöht werden, sagt Gemeindepräsidentin Taufer. Anders sehe es aus, sollte die zweite Etappe Südzubringer mit geplanten Parkplätzen realisiert werden. «Dann müsste der Steuerfuss um 1,5 Prozent erhöht werden». Bis das allerdings soweit sei, würden aber noch ein paar Jahre vergehen. Das Komitee hält die Schätzung von 1,5 Prozent nicht für realistisch. Die Meinungen gehen auseinander. Am 12. Juni entscheiden die Stimmbürger.


Die Gemeindeversammlung vom 12. Juni findet um 19.30 Uhr in der Mehrzweckhalle statt.


Darum geht es beim Südzubringer

Dieser sieht eine direkte Erschliessung via Fussballanlage über die Kantonsstrasse vor – bisher wird der Verkehr ausschliesslich durchs Quartier über die Mühlegasse abgewickelt. Aufgeteilt in zwei Etappen, handelt es sich bei der nun traktandierten ersten Etappe Südzubringer um den bereits bestehenden Abschnitt von der Bachbrücke bis zum Clubhaus (Bauliche Massnahmen werden hier erforderlich, da sich der Bereich in der Grundwasserschutzzone befindet). Der eigentliche Zubringer wäre der Bau einer Erschliessung direkt auf die Kantonsstrasse, inklusive Parkfelder.


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