Und für das zahlen

  31.05.2018 Leserbriefe

Mondlandschaft im Grossgrüt?

Ich bin ein grosser Geniesser der Rheinfelder Landschaften. Seit meiner Kindheit verbringe ich viel Zeit in unseren Wäldern, am Rhein, überall wo es hier schön ist, und dazu gehört auch das Grossgrüt. Als ich zum ersten Mal vom Projekt des Kiesabbaus in diesem Gebiet hörte, war mein erster Reflex natürlich auch: Niemals! Dass das offene Feld zwischen Grossgrüt- und Pferrichgraben für Jahrzehnte zu einem einzigen tiefen, lärmigen Loch werden soll, war für mich keine Option, jedenfalls keine, die durch den wirtschaftlichen Nutzen des Projekts gerechtfertigt würde. Nun ist mehr über das Projekt selbst und den Entscheidungsprozess bekannt. Einerseits ist es wichtig zu verstehen, dass die Entscheidung der nächsten Gemeindeversammlung nur dann das letzte Wort ist, wenn die Rheinfelder Stimmbürger «Nein» sagen. Dann wird die Übung abgebrochen. Bei einem «Ja» haben Einwohner, Ortsbürger, Stadtrat und Kanton auch weiterhin Entscheidungen zu treffen um die Umweltverträglichkeit des Projekts sicherzustellen – oder die Notbremse zu ziehen. Zum anderen, und das ist für mich der wichtigere Aspekt: Schon von Anfang an hat sich Holcim verpflichtet, den Kiesabbau landschafts- und naturschonend vorzunehmen. Es geht nicht darum, das Grossgrüt für Jahrzehnte in einen tiefen Krater voller brummender und stinkender Maschinen zu verwandeln. Der eigentliche Abbauraum verschiebt sich mit der Zeit über das gesamte Gelände, und unmittelbar nach dem Abbau wird renaturiert. Dadurch werden auch die Wildtierkorridore geschont und offen gelassen. Es soll jeweils nur eine Baumaschine im Einsatz sein; das Förderband und die Nähe des Kieswerks zu den potentiellen Verbrauchern verringert die Anzahl Lastwagen-Kilometer auf den Strassen der Region insgesamt erheblich. Auf das Ganze gesehen ergibt sich damit die Chance zu einer nachhaltigen und für Rheinfelden vorteilhaften Nutzung dieses Gebiets und längerfristig sogar für das Entstehen interessanter und vielfältiger Landschaftselemente im Grossgrüt. Geben wir dem Projekt mit einem «Ja» am 13. Juni eine Chance!

DR. DIMITRIOS PAPADOPOULOS, RHEINFELDEN


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