Gedanken für Neuzuzüger und Alteingesessene

  31.05.2018 Leserbriefe

Rheinfelden ist ein malerisches Städtchen mit einem grünen Umfeld, das perfekt zur Altstadt passt. Der Stadtrat passt insofern auch perfekt zur Altstadt, weil er innerhalb der Stadtmauern für «Herzliche Begegnungen» sorgt, sobald man aber die Tore der alten Wehrtürme durchschritten hat, weht ein rauerer Wind. Die Rehaklinik ist sozusagen die Grenze zur Zivilisation, nachher werden ihre Hemmungen abgestreift: Mitten im nahen Wald wollte man einen Jungwald roden, damit man dort eine Kleinmenge an Aushubmaterial deponieren konnte. Der Gemeindeammman setzte sich dabei so energisch ein, als wäre die Zukunft Rheinfeldens an diese Deponie gekoppelt. Kaum war diese verhindert und der Wald gerettet, folgte auf den ersten Streich ein zweiter, ein weit umfangreicher: Nicht nur eine neue Kiesgrube sollte Grünland durchlöchern, auch ein mächtiges Kieswerk sollte daneben installiert werden. Sollten diese beiden unseligen Vorhaben an der Gemeindeversammlung vom 13. Juni nicht verhindert werden, dürften in wenigen Jahren weitere Verunstaltungen beantragt werden. Hier nur zwei mögliche Beispiele: Weil sich auch unter dem Friedhof beträchtliche Kieslager befinden, könnte dort die Ruhe der Verstorbenen bald Vergangenheit sein. Schliesslich könnte auch von dort Geld in die ohnehin gut gefüllten Kassen der Gemeinde und der Ortsbürger fliessen. Und wie neuere Untersuchungen zeigen: auch unter dem Rheinpark Ost bestehen berechtigte Hoffnungen auf weitere Kieslager. Noch ausstehend sind die Forschungsresultate unter «Sole Uno». Es könnten also weitere Streiche folgen. Schliesslich steht das Geld über der Natur. Spätere Generationen bezahlen die Rechnung, und keiner und keine der jetzt Stimmberechtigten, wird dafür gerade stehen müssen. Die Politiker schon gar nicht.

SYLVIA BATRA, RHEINFELDEN


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