Am Montag fand die Infoveranstaltung zur aktuellen Situation des GZF am Standort Laufenburg statt. Die sehr gut besetzte Stadthalle zeigte, dass die Bevölkerung stark interessiert ist, wie es um das Spital Laufenburg steht und wie die Zukunft aussieht. Die Spitalleitung hat bei der Präsentation vor allem aufgezeigt, wie schwierig die aktuelle Situation im Gesundheitswesen ist, wie ungenügend sich das Spital Laufenburg in den letzten Jahren entwickelt hat und wie viel besser es in Rheinfelden funktioniert. Wenn es den verantwortlichen Personen des GZF wirklich ein echtes Anliegen ist, das Spital Laufenburg weiterführen zu wollen, hätte ich ein anderes Auftreten mit anderer Wortwahl erwartet. Die zwei Zukunftsszenarien, welche nun analysiert werden sollen, konnten nicht überzeugen. Die Vorschläge sind für mich enttäuschend. Kreative Ideen, welche zum Teil von den Informationsbesuchern eingebracht wurden, fehlen komplett. Mir fehlt der Glaube, dass die verantwortlichen Personen einen Weiterbetrieb des Spitals Lauenburg ernsthaft wollen. Ich spürte kaum unternehmerische Gedanken und Ideen. Von einer positiven Haltung zum Standort Laufenburg merkte man wenig.

Wenn die Spitalleitung solche Gedanken, ohne echte Zukunftsperspektiven verbreitet, darf man über Kündigungen von Chef- und Kaderärzten nicht überrascht sein. Was ist ein guter Arbeitgeber wert, wenn die Zukunft unsicher ist?

Noch ist nicht aller Tage Abend. Die Chance, das Spital Laufenburg zu retten, besteht noch. Dies kann jedoch nur gelingen, wenn ab sofort die Spitalleitung mit allen Akteuren für den Standort Laufenburg einsteht, unternehmerische Gedanken einbringt und kreative Lösungen sucht. Bis Ende Juni wird dies kaum möglich sein, dazu braucht es mehr Zeit, daran darf es jedoch schlussendlich nicht liegen.

WERNER MÜLLER,
GROSSRAT CVP, WITTNAU