Mit wärmsten Empfehlungen

  21.09.2017 Gemeinden, Rheinfelden, Kaiseraugst, Nordwestschweiz, Unteres Fricktal

Von Ronny Wittenwiler

Es sind die üblichen Bedenken, die ein solches Vorhaben zumindest teilweise nach sich zieht: Wie steht es um mögliche Lärmemissionen? Was ist mit der Geruchsentwicklung? Wäre ein anderer Standort sinnvoller? Doch der Reihe nach: Die AEW Energie AG will in Kaiseraugst für rund 15 Millionen Franken ein Holzheizwerk bauen und damit über 1000 Haushalte mit einem neuen Wärmeverbund versorgen (die NFZ berichtete). Grösster Abnehmer ist die Überbauung Liebrüti, ein Vorvertrag ist bereits unterzeichnet. Am Dienstag skizzierte Projektleiter Daniel Wernli von der AEW das Vorhaben. Läuft alles nach Plan, beliefert das Heizwerk ab Standort Rinaustrasse im Frühling 2020 die Abnehmer mit Wärme.

 

Kritische Fragen

«Die Anlage soll mindestens 30 Jahre in Betrieb sein», sagte Wernli, der versicherte, dass die Holz-Anlieferung für das Heizwerk mit netto zwei Lastwagenfahrten täglich das Dorf nicht tangiere. Der Verkehr werde ab Autobahn direkt ins Industriegebiet abgewickelt. Im Anschluss an seine Ausführungen sah sich der Referent mit ein paar kritischen Fragen zu Standort sowie möglichen Lärm- und Geruchsentwicklungen konfrontiert. Wie Wernli vorige Woche gegenüber der NFZ ausführte, beträgt die Kaminhöhe 25 Meter ab Rinaustrasse und sechs Meter ab Landstrasse. Anwohner im Quartier Römergarten bekämen so einen sechs Meter hohen Kamin «vor die Nase» gesetzt, hiess es aus dem Publikum; ob es nicht einen alternativen Standort gebe? Im Bereich des gesetzlich Machbaren sei der vorgesehene Standort der beste, sagte Wernli. Und Geruchsbelästigung? Nicht zu befürchten. Ohnehin, so versuchte der Projektleiter allfällige Bedenken zu zerstreuen, werde das Projekt einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) unterzogen. Ausserdem verwies er auf das Holzheizwerk in Bad Zurzach, das als Referenzobjekt für Kaiseraugst dient. «Das haben wir seit einem Jahr in Betrieb und es gibt keine Reklamationen.»

 

Blumen für Rheinfelden

Dass hinter dem Projekt auch der Gemeinderat steht, machte sich gleich zu Beginn deutlich. «Bei der Stromerzeugung sind wir punkto erneuerbarer Energien auf einem guten Weg», sagte Kaiseraugsts Vize-Präsidentin Françoise Moser einleitend. «Aber wir brauchen auch Wärme. Hier schielen wir anerkennend nach Rheinfelden, wo gute Arbeit geleistet wird mit diversen Wärmeverbunden und Abwärme gewonnen wird etwa von den Rheinsalinen oder dem Feldschlösschen. In Kaiseraugst ist es schwieriger, auf Unternehmen zurückzugreifen. Deshalb macht uns die Idee mit diesem Projekt jetzt umso mehr Freude.»

 

Sämtliche Informationen zum Projekt im Internet: aew.ch/wvkaiseraugst


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote