Von Boris Burkhardt

Auch wer sich nicht zuvor informiert hatte, bemerkte die Änderung im grenzüberschreitenden Umzug beider Rheinfelden am Fasnachtssonntag gleich zu Beginn: 45 Minuten mussten die Zuschauer auf der Schweizer Seite dieses Jahr warten, bis die Latscharimusik aus der badischen Nachbarstadt, die traditionell den Umzug anführt, auf der Rheinbrücke zu hören war. Erstmals in 37 Jahren liefen nämlich die knapp 3000 Hästräger vom Dinkelberg und Narren aus der Schweiz in «umgekehrter» Reihenfolge – vom badischen Oberrheinplatz bis zum schweizerischen Obertorplatz.

Eine Premiere, über die sich Béa Bieber besonders freute. Die scheidende Präsidentin der Fasnachtsgesellschaft Rheinfelden (FGR) hatte die badischen Narrenkollegen schon länger um die Richtungsänderung gebeten. «Mein Wunsch wäre es, die Umzugsrichtung im jährlichen Rhythmus zu wechseln», sagt sie. In den vergangenen rund zehn Jahren hat Bieber mit ihren Mitstreitern der FGR der Rheinfelder Fasnacht, die davor jahrzehntelang praktisch nur noch aus dem Umzug bestanden hatte, neues Leben eingehaucht: Eröffnung am Dritten Faissen, Schnitzelbanksingen am Freitag, Kinderfasnacht, Guggenkonzert und Fackelumzug am Samstag, am Sonntag das «Bassistentreffen» der Sousaphonisten im Rumpel und schliesslich der Umzug.

«Ich bin stolz auf das Erreichte und wünsche mir, dass es erhalten und weiterentwickelt wird», sagt Bieber sowohl über diese Aufbauarbeit als auch im Rückblick auf ihre eigenen anderthalb Jahrzehnte Vorstandsarbeit. Die Stadt habe «eine tolle Kulisse und Infrastruktur», die genutzt sein wollten. Die zahlreichen Gastgruppen aus vielen Orten in der Schweiz kämen vor allem immer wieder gerne nach Rheinfelden, «weil sie wissen, dass sie hier friedlich feiern können: Wir haben noch nie die Polizei gebraucht an der Fasnacht.»

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