«Böse Zungen behaupten, dass ich schuld an der Fusion bin»

  29.12.2016 Gemeinden, Sulz, Laufenburg

von Janine Tschopp

NFZ: Frau Josten, Sie und Ihr Partner sind vor eineinhalb Jahren nach Laufenburg gezogen. Würden Sie es wieder tun?

Katrin Josten: Ja, auf jeden Fall. Es gefällt uns gut hier. Wir wohnten vorher in Waldshut. Für uns war immer klar, dass wenn wir in die Schweiz ziehen, wir uns für Laufenburg entscheiden werden. Ich bin in Hänner bei Murg aufgewachsen und ging in Badisch Laufenburg zur Schule.

Was reizte Sie an Laufenburg?

Josten: Die zentrale Lage. Man ist schnell in Basel und Zürich und in Deutschland.

Zudem gefallen uns das schöne Altstädtchen und die Lage zum Rhein. Laufenburg scheint uns auch von der Grösse her ideal. Keine Grossstadt und trotzdem kein Dorf. Schön ist, dass hier alles vorhanden ist, und man gut ohne Auto auskommen kann.

Fühlen Sie sich nach eineinhalb Jahren schon integriert?

Josten: Ich denke, es ist grundsätzlich nicht schwierig sich in Laufenburg zu integrieren.

Da wir hier aber in einem typischen Neubaugebiet mit vor allem Neuzuzügern wohnen, können wir eine Integration bei den Alteingesessenen weniger beurteilen.

Herr Deiss, vor sieben Jahren kam es zur Fusion zwischen Laufenburg und Sulz. Sie wohnten von 1959 bis 2014 in Sulz, dann sind Sie nach Laufenburg gezogen. Sie haben sich in Sulz als Gemeindeammann auch politisch stark engagiert. Wie fühlt es sich an als Ur-Sulzer plötzlich Laufenburger zu sein?

Dieter Deiss: Damit habe ich überhaupt keine Probleme. Ich habe das Fusionsprojekt damals begleitet. Böse Zungen behaupten sogar, dass ich schuld an der Fusion bin. (lacht)

Sind Sie vom Zusammenschluss nach wie vor überzeugt?

Deiss: Ja, ich bin nach wie vor überzeugt, dass es eine gute Sache ist.

Heute können kleinere Gemeinden nur leben, weil sie einen grossen Finanzausgleich erhalten. Zum Teil können sie nicht einmal ihre Verwaltung bezahlen. Auch wird es immer schwieriger die Ämter zu besetzen. Seien es Verwaltungsangestellte, Gemeindeschreiber oder Gemeinderäte. Als kleine Gemeinde hat man nur wenig Handlungsspielraum, vieles ist vom Kanton vorgegeben. Eine grössere Gemeinde ist selbständiger und ist weniger auf die Finanzhilfe des Kantons angewiesen.

Ich bin sicher, dass es in Zukunft vermehrt zu Fusionen kommen wird. Im Moment geht es vielen Gemeinden noch «zu gut», so dass der Druck noch nicht gross genug ist.

 

Das ganze Interview in der Printausgabe der NFZ am Mittwoch.

 


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote