Laufenburger Fischer erhalten Naturschutzpreis

  30.12.2016 Laufenburg, Natur, Oberes Fricktal

Von Susanne Hörth

An neun Hochrhein-Kraftwerken zwischen Schaffhausen und Birsfelden werden im Rahmen eines Bundesprogrammes täglich das ganze Jahr hindurch Fische gezählt. In Leibstadt und Laufenburg zählt die Fischerzunft Laufenburg täglich die Fische, welche die Aufstiegshilfen passieren. Unterstützung erhalten die Laufenburger Fischer dabei vom Nachbarverein aus Kaisten. «Sechs Teams à je fünf Personen sind je zwei Monate pro Jahr im Einsatz», erklärt der Laufenburger Zunftmeister Alfred Künzli. Er steht in Leibstadt beim Kraftwerk Albbruck-Dogern. An diesem Tag sind keine Fische in der Zählkammer. Auch das muss registriert werden. Dass es auch andere Tage gibt, macht Künzli deutlich, als er erzählt, dass kürzlich an einem Tag 496 Fische gezählt wurden. Jeder davon musste nach seiner Art bestimmt, vermessen und dann wieder zurück in den Rhein gelassen werden. Die notierten Daten werden von den Kraftwerkbetreibern ausgewertet und an das BAFU weitergeleitet. Dank der Zählungen werden wichtige Erkenntnisse über den Fischbestand, die Artenzusammensetzung und deren Veränderung geliefert. Ausserdem können diese Erkenntnisse für andere oder neu zu bauende Fischaufstiegshilfen genutzt werden.

Interesse an vielfältiger Gewässer-Fauna

Der Verband Oberfricktalischer Natur- und Vogelschutzvereine (VONV) zeichnet jeweils Organisationen oder Einzelpersonen aus, die sich in besonderem Masse für die Natur einsetzen. Der VONV-Vorstand hat auf Antrag der Sektion Sulz beschlossen, den Naturschutzpreis 2016 der Fischerzunft Laufenburg zu übergeben. «Mit ihrer Beteiligung an den Fischzählungen leistet die Zunft einen wesentlichen Beitrag an die Grundlagen über Ökologie und Verbreitung der einzelnen Arten», so der Verband. VONV-Präsident Meinrad Bärtschi hielt bei der Preisverleihung am Mittwochnachmittag auch eine Zeichnung von M.C. Escher hoch. Der Künstler hatte 1938 ein Werk geschaffen, auf dem Fische und in deren Zwischenräumen Vögel zu sehen sind. «Als die Grafik entstanden ist, gab es zwei Gruppierungen, jene für die Vögel und jene für die Fische.» Das habe sich mittlerweile geändert, so Bärtschi. Man hat sich angenähert. Natur- und Vogelschutzvereine sind entstanden, und die Fischervereine setzen sich längst auch für den Lebensraum Wasser mit den darin lebenden Tieren ein.

«Das Interesse an einer vielfältigen Gewässer-Fauna macht die Fischerzunft Laufenburg auch mit einer beachtlichen Unterstützung der Steinkrebs-Zucht in Mettau deutlich», führte Meinrad Bärtschi weiter aus. Einzelne Fischer seien zudem immer wieder dabei, wenn es darum gehe, im Lebensraum rund um den Mühle-Weiher in Mettau Arbeitseinsätze zu leisten.

«Mit der Verleihung des Naturschutzpreises 2016 würdigt der VONV auch, dass heute Fischer- und Naturschutzvereine am gleichen Strick ziehen», hielt der VONV-Präsident fest. Land- und Wasserlebensräume seien miteinander eng vernetzt. Es sei daher nur logisch, wenn sich die entsprechenden Interessegruppen in enger Zusammenarbeit für diese Teillebensräume einsetzen.

Alfred Künzli freute sich sehr über den Naturschutzpreis und damit die Würdigung der Arbeit der Laufenburger Zunftmitglieder. Der Wanderpreis besteht in Form eines aufgeschnittenen Ammoniten. Zudem steht der VONV für die Mithilfe bei einem Arbeitseinsatz oder die Organisation und Durchführung einer Exkursion zur Verfügung.


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