Grossräte wollen für Berufsschule kämpfen

  25.08.2016 Aargau, Politik, Nordwestschweiz, Brennpunkt, Oberes Fricktal, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

Am kommenden Dienstag geht es um die Wurst. Das Aargauer Kantonsparlament entscheidet voraussichtlich über das so genannte «Standort- und Raumkonzept Sekundarstufe II» und damit über die Zukunft der Berufsbildungszentren im Aargau.

Je nachdem was die Grossräte beschliessen, wird das Berufsbildungszentrum Fricktal (BZF) in Rheinfelden aufgehoben, belassen wie es heute ist oder gestärkt. Für die beiden Bezirke Laufenburg und Rheinfelden ist die Zukunft dieser Bildungsinstitution von zentraler Bedeutung, handelt es sich dabei doch um die einzige weiterführende Schule im Fricktal.

Ursprünglich wollte der Regierungsrat einen Teil der regionalen Standorte für Mittel- und Berufsschulen schliessen. Nach der Vernehmlassung ist er zurückgekrebst und schlägt nun vor, alle bisherigen Standorte zu erhalten. Allerdings sollen Kompetenzzentren gebildet werden. Dies würde bedeuten, dass die zurzeit gemischten Berufsfachschulen in Brugg, Wohlen und Zofingen nicht mehr gleichzeitig gewerblich-industrielle sowie kaufmännische Abteilungen führen sollen. Zofingen und Brugg müssen – so die Idee des Regierungsrates – das KV abgeben, Wohlen würde die gewerblich-industriellen Abteilungen verlieren. Das Berufsbildungszentrum Fricktal soll hingegen als gemischte Berufsschule beibehalten werden, so der Vorschlag der Regierung. Unter dem Strich würde dies mehr Schüler und damit eine Stärkung der Schule bedeuten. Ob dies am kommenden Dienstag angenommen wird, ist allerdings offen. Die grossrätliche Kommission Bildung will entgegen dem Vorschlag des Regierungsrates die kaufmännische Abteilung in Brugg erhalten. Dies wäre für das Fricktal negativ.

Weil der Entscheid des Kantonsparlaments so wichtig ist, haben die Verantwortlichen des Berufsbildungszentrums Fricktal die Fricktaler Grossrätinnen und Grossräte vorgestern Dienstag zu einer nicht-öffentlichen Informationsveranstaltung eingeladen.  Dort wurde die Strategie zum Vorgehen im Parlament abgesprochen und festgelegt, wer reden soll. Die Fricktaler Grossräte wollen sich für die Variante des Regierungsrates und damit für die Stärkung des Berufsbildungszentrums Fricktal einsetzen, wie von einem Teilnehmer zu erfahren war.

Es wurde aber auch kritisiert, dass dieses Treffen mit der Schule erst so kurz vor dem Entscheid einberufen wurde. «Wir sind der Meinung, dass dies der richtige Zeitpunkt war», erklärt Schulrektor Hans Marthaler. Die Zusammenkunft wertet er positiv: «Ich habe die grosse Unterstützung der Fricktaler Grossräte über alle Parteigrenzen hinweg gespürt.» Es sei aber schwierig zu sagen, was am nächsten Dienstag herauskomme. Marthaler kann sich vorstellen, dass der Entscheid nochmals vertagt oder das Geschäft zurückgewiesen wird.


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