Seit elf Jahren leitet der Paläontologe Ben Pabst die Grabungen bei der Tongrube Gruhalde in Frick. «Ich kenne keine andere Fundstelle, wo auf vergleichbarer Fläche so viele Funde gemacht wurden», erklärte Pabst anlässlich einer Medienkonferenz gestern Mittwoch. Seit 2004 hat er bereits Skelette von 40 Sauriern ausgegraben. Was aber bei der aktuellen Grabung zum Vorschein kam, ist ausserordentlich. Pabst und sein Team stiessen auf ein zusammenhängendes Skelett eines zirka acht Meter langen Plateosauriers, der vor zirka 210 Millionen Jahren gelebt haben muss. Ausserordentlich an diesem Fund ist, dass das Skelett zusammenhängend ist und dass es ein sehr grosses Tier war. «Oft finden wir nur einzelne Teile der Tiere. Ein ganzer Dinosaurier ist nur selten zu finden. Wir haben das nicht erwartet», betonte Pabst die Bedeutung des Fundes. Mit Ausnahme des Kopfes hat Pabst mit seinen Helfern alle Knochen des Tieres gefunden. «Wir haben Chancen, dass wir den Kopf auch noch finden.»

Damit die Knochen hart bleiben, werden diese nun durch die Fachleute mit «sehr viel» Leim bestrichen. In den nächsten Wochen wird das Grabungsteam damit beschäftigt sein, das Skelett komplett auszugraben. Transportiert werden die Knochen in Gipsblöcken. Schliesslich rechnet Pabst noch mit zirka einem Jahr Präparationsarbeit. Wo das Tier danach ausgestellt wird, ist derzeit unklar. «Im Fricker Sauriermuseum hat es momentan keinen Platz», sagte Pabst.

Die aktuelle Grabung des Paläontologen läuft seit Mitte Mai auf einem Gebiet von 60 auf 80 Meter. In dieser Zeit wurden Überreste von insgesamt sechs Plateosauriern gefunden. Pabst arbeitet sehr eng mit den Lehmgrubenbetreibern zusammen. Während dem Lehmabbau ist Pabst mit seinem Team vor Ort, um die Grube auf wertvolle Funde zu untersuchen.

«Wir haben hier eine der grössten und dichtesten Fundstellen weltweit», erklärte Susanne Gmünder, Fricker Gemeinderätin und Präsidentin der Saurierkommission. Ihre Vision ist es, das Sauriermuseum zu vergrössern und die Einzigartigkeit dieser Funde der Öffentlichkeit besser zugänglich zu machen.