Fricktal Regio will Fuss- und Radverkehr fördern

  25.04.2015 Brennpunkt, Politik, Oberes Fricktal, Gemeinden, Unteres Fricktal

Die Bevölkerungszahl im Fricktal wächst – und damit auch der Verkehr. «Die Strassen und Züge sind oft voll», erklärte Hansueli Bühler, Präsident des Planungsverbandes Fricktal Regio, am Dienstagabend in Mumpf anlässlich einer Informationsveranstaltung zum Thema «Fuss- und Radverkehr». «Über die Hälfte des Verkehrs in den Dörfern ist hausgemacht. Wenn wir den Fuss- und Radverkehr fördern, kann das ein Beitrag gegen die verstopften Strassen sein», so Bühler. Mit dieser Informationsveranstaltung wolle der Planungsverband die Gemeinden motivieren, in diesem Bereich aktiv zu werden.

«Der Fuss- und Veloverkehr ist sehr bedeutsam», führte Götz Timcke vom Aargauer Departement Bau, Verkehr und Umwelt aus. Der Kanton hat deshalb ein Konzept für den «Fuss- und Radverkehr» erstellt und eine entsprechende Fachstelle eingerichtet. Projektleiterin Isabelle Zutter von dieser Fachstelle zeigt anhand des Beispiels Wittnau auf, wie mit relativ wenig Aufwand ein Fusswegnetzplan erstellt werden kann. Das Ziel ist klar: «Die Fusswege sollen attraktiv, sicher, zusammenhängend, dicht und hindernisfrei sein». Sobald der Fussgänger einen zu grossen Umweg auf sich nehmen muss, steigt er schnell aufs Auto um. «In der Kürze liegt die Würze», meinte Götz Timcke zum Thema Fusswege.

Isabelle Zutter riet den Gemeinden, in einem ersten Schritt die Lücken im Fusswegnetz zu erfassen. Anschliessend sollen die Prioritäten gesetzt, die Federführung geklärt und eine Kostenabschätzung gemacht werden. Hat die Gemeinde schliesslich einen Finanzierungs- und Realisierungsplan, kann sie danach die Projekte schrittweise umsetzen.

Nach diesen Ausführungen der Kantonsvertreter folgten Praxisbeispiele aus Fricktaler Gemeinden: Franz Böller von der Bauverwaltung Möhlin zeigte auf, wie in Möhlin das Fusswegnetz erfasst worden ist. Insgesamt 62 Weglein mit einer Länge von rund 6,5 Kilometer hat er erfasst. «Wir betrachten unser Fusswegnetz als sehr dicht», so Böller.

Ein anderes Beispiel zeigte Denise Belloli von der Metron Verkehrsplanung AG auf. Sie erarbeitet für die Stadt Rheinfelden eine Schwachstellen-Analyse «Fuss- und Radverkehr». Damit werden alle kritischen Stellen systematisch erfasst. Dies soll als Grundlage für Verbesserungen dienen. «Wir sind aber noch ganz am Anfang», so Belloli.

Bereits abgeschlossen ist hingegen die Aufwertung der Fussgängerachse zum Bahnhof in Stein. Neben der Neugestaltung der Unterführung hat die Gemeinde einen alten Velounterstand ersetzt  und eine neue Fahrradeinstellhalle mit Videoüberwachung erstellt. «Die Nachfrage ist sehr gross. Es gibt deutlich weniger Sachbeschädigungen und Diebstähle», zieht Gemeindeammann Hansueli Bühler Bilanz. Die Kosten beliefen sich insgesamt auf 411 000 Franken. «Das ist ein rechter Batzen, es hat sich aber gelohnt. Wir haben sehr positive Rückmeldungen aus der Bevölkerung erhalten», schilderte Bühler.

Der Planungsverband Fricktal Regio wird das Thema «Fuss- und Radverkehr» nach dieser Auftaktveranstaltung weiterverfolgen. «Wir wollen eine Liste mit guten Beispielen erstellen», sagte Bühler. Dies soll andere Gemeinden dazu anregen, ebenfalls etwas zu unternehmen, damit die Bevölkerung gerne zu Fuss oder mit dem Velo unterwegs ist.


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