Kampf gegen die Tigermücke

  14.05.2024 Rheinfelden, Fricktal

Ausbreitung soll im Fricktal verhindert werden

Im vergangenen Herbst sind in Rheinfelden erste Exemplare der Asiatischen Tigermücke entdeckt und verifiziert worden. Um die Ausbreitung zu verhindern, ergreift der Kanton in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Schweizerischen Tropeninstitut Massnahmen. Dabei ist auch die Bevölkerung gefragt.

Valentin Zumsteg

Die Asiatische Tigermücke ist im Anflug: «Es ist noch keine grosse Verbreitung, aber ein Anfang», erklärt Lisa Burger von der Koordinationsstelle Neobiota am Landwirtschaftlichen Zentrum Liebegg. Im vergangenen Herbst hat eine Privatperson am Haldenweg in Rheinfelden ein Exemplar des lästigen Stechers entdeckt und den Behörden gemeldet. Das Schweizerische Tropeninstitut konnte den Fund verifizieren und bestätigen.

Larvenpopulationen gefunden
Bei einer anschliessenden Untersuchung von Wasser aus potenziellen Brutstätten wurden an zwei Orten im Roberstenquartier Larvenpopulationen gefunden. «Wichtig ist jetzt, dass wir das Monitoring mit Eiablage-Fallen in dieser Region im laufenden Jahr intensivieren, um das Ausmass der Ausbreitung feststellen zu können. Gleichzeitig soll die Bevölkerung sensibilisiert werden», sagt Burger gegenüber der NFZ.

Alle Haushalte in Rheinfelden erhalten deswegen in den kommenden Wochen einen Flyer, mit dem auf die Problematik der Asiatischen Tigermücke aufmerksam gemacht wird und der zum Melden von Verdachtsfällen aufruft (www.muecken-schweiz.ch">www.muecken-schweiz.ch). Die Meldungen werden danach durch das Tropeninstitut verifiziert und positive Fälle an die Koordinationsstelle Neobiota gemeldet. «Die Meldungen tragen dazu bei, das Ausmass der Ausbreitung festzustellen. Zudem geht es bei der Sensibilisierung der Bevölkerung auch darum, die Leute aufzufordern – vor allem in Gebieten mit bestätigten Fällen – Brutstätten zu vermeiden», so Burger.

Die Asiatische Tigermücke legt ihre Eier in kleine Wasseransammlungen, zum Beispiel stehendes Wasser in Pf lanzenuntersetzern, Giesskannen, Regenwassertonnen und Sandkasten-Spielzeug. Indem man solche Brutstätten vermeidet, kann die Ausbreitung gebremst und längerfristig die Mückendichte niedrig gehalten werden. Fliessgewässer und natürliche K leingewässer (Teiche, Biotope) sowie gechlortes Wasser sind keine Brutstätten, wie Burger ausführt. «Sobald wir feststellen, dass die Verbreitung weiter geht, werden auch in anderen Gemeinden im unteren Fricktal Flyer in die Haushalte verteilt.»

Krankheitserreger können übertragen werden
Die Tigermücken sind also in Rheinfelden angekommen. Besteht Grund zur Sorge für die Einwohnerinnen und Einwohner? «Die Bevölkerung muss keine Angst haben. Das Problem bei der Tigermücke ist einerseits ihre Lästigkeit, da sie im Gegensatz zu den einheimischen Mückenarten auch tagsüber sticht, zum Teil mehrmals hintereinander. Zudem kann sie Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya oder Zika-Viren übertragen», erläutert Burger. Dafür brauche es aber eine grosse Dichte an Tigermücken und Personen, die angesteckt aus dem Ausland wieder in der Schweiz sind. «Bisher hat in der Schweiz noch keine Übertragung stattgefunden – auch nicht in Regionen, in denen es grosse Populationen von Tigermücken gibt wie im Tessin und in Basel-Stadt. Es sind aber Beispiele aus dem Ausland, unter anderem Frankreich, bekannt.»

In Rheinfelden gilt also: Augen auf, wenn eine Mücke sich nähert und im Verdachtsfall die Entdeckung melden. Die Behörden sind für die Überwachung auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen.

www.muecken-schweiz.ch


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