«Ich reite die Welle»

  16.05.2024 Rheinfelden

«Lange Nacht der Musik» mit Dodo

Am 8. Juni tritt Dominik Jud alias Dodo an der «Langen Nacht der Musik» in Kaiseraugst auf. Der vielseitige Künstler präsentiert dort auch Musik, die er in Afrika aufgenommen hat. Es war für ihn eine Reise zurück zu den Wurzeln.

Valentin Zumsteg

NFZ: Dodo, Sie sind Musiker, Produzent und Gastgeber der Fernsehsendung «Sing meinen Song». Es läuft derzeit, oder?
Dodo:
Ich reite eine schöne, grosse Welle. Das fühlt sich sehr gut an. Ich durfte schon ein paar Wellen reiten in meiner Karriere. Heute kann ich es mehr geniessen als früher – und ich habe auch nicht mehr so Angst, runterzufallen.

In Kaiseraugst wird am 8. Juni zum dritten Mal die «Lange Nacht der Musik» durchgeführt. Sie sind der Hauptact. Was halten Sie von der Idee, dass ein Dorf der Musik eine lange Nacht widmet?
Das finde ich eine der besten Ideen auf Erden. Musik bringt die Leute zusammen. Wo Lieder gesungen werden, triffst du keine bösen Menschen. Es ist schön, wenn ein ganzes Dorf die Musik zelebriert.

Auf was können sich die Besucherinnen und Besucher bei Ihrem Auftritt freuen?
Es wird ein Fest. Die Leute können sich auf ganz viel Spass und «good vibes» freuen. Ich habe eine geballte Ladung an Emotionen dabei – und an Songs zum Mitsingen.

Apropos Emotionen, Sie haben in der Elfenbeinküste einen Teil Ihrer Kindheit verbracht. Welche Erinnerungen haben Sie an diese Zeit?
Es war eine wunderschöne Zeit zusammen mit Mama und Papa. Ich bin dort aufgewachsen und habe viele verschiedene Erinnerungen. Dazu gehört aber auch der Verlust: Wir mussten zurück in die Schweiz, weil mein Vater im Sterben lag.

Wie hat Afrika Ihre Musik geprägt?
In Afrika bin ich auf den Reggae gekommen. Alpha Blondy hat mich sehr geprägt, wir haben seine Musik den ganzen Tag lang gehört. Deswegen ist es mir heute wichtig, dass meine Songs die Hüften in Bewegung bringen. Das ist mein Credo beim Musikschreiben.

Ihre aktuelle Single «Im Mai» erzählt vom Abschied von Afrika und vom Tod Ihres Vaters. Fiel es Ihnen schwer, diese persönliche Geschichte in einem Song zu verarbeiten?
Ja und nein. Ich schreibe sehr viele autobiographische Lieder, deswegen fiel es mir leicht. Auf der anderen Seite war es auch eine Herausforderung. Es brauchte eine Reise zurück nach Afrika, um dieses Lied schreiben zu können. Es entstand erst am Schluss der ganzen Reise.

Sie reisten mit einem Studio-Container nach Afrika. Wie war es für Sie, nach vielen Jahren dorthin zurückzugehen, um neue Musik aufzunehmen und einen Film darüber zu drehen?
Es war etwas vom Schönsten und Aufregendsten, was ich je gemacht habe. Es brauchte eine grosse Portion Mut, weil es ganz viele Hindernisse gab. Das Potential zu scheitern, war riesig. Ich musste mir selbst beweisen, dass ich es schaffe. Der Container war 13,5 Tonnen schwer. Die ganze Reise, die ich während fünf Jahren plante, hat fast eine halbe Million Franken gekostet. Es war das bisher grösste Projekt meines Lebens und es hat mir gezeigt: Egal, wie gross dein Traum ist, wenn du daran glaubst und daran arbeitest, dann kannst du es erreichen. Das Ganze war absolut verrückt, es hat viel Zeit gebraucht, doch es hat geklappt.

«Hippie-Bus» ist Ihre bekannteste Nummer. Wie ist Ihr Verhältnis zu diesem Song, den in der Deutschschweiz jedes Kind kennt?
Yeah, ich liebe den «Hippie-Bus». Das Gefühl, das in diesem Lied besungen wird, ist ein Traum für ganz viele Menschen. Ich freue mich, dass der «Hippie-Bus» immer noch durch das Leben von ganz vielen Leuten fährt. Es ist ein Evergreen.

Am 21. September sind Sie nochmals im Fricktal zu Gast, dann am Schupfart-Festival. Kennen Sie die Gegend zwischen dem Bözberg und dem Baselbiet eigentlich?
Sicher, ich bin mit dem Hippie-Bus schon durch das ganze Fricktal gefahren – rauf und runter.

www.lndm-kaiseraugst.ch


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