Ein Gugelhupf glänzt auf der Rheinbrücke

  17.05.2024 Rheinfelden

Kunstwerk «Kuchen und Zahl» enthüllt

Seit gestern schmückt ein Gugelhupf aus Bronze die alte Rheinbrücke zwischen den beiden Rheinfelden. Das Werk von Tobias Eder ist ein Geschenk des Fördervereins «100 Jahre Stadtjubiläum» an Badisch Rheinfelden. Es soll zum Schmunzeln und Diskutieren anregen.

Valentin Zumsteg

Kuchen ist immer gut. Nur diesen Gugelhupf kann niemand essen, denn er ist aus Bronze. Seit gestern thront er in einer Nische auf der Westseite der alten Rheinfelder Rheinbrücke. Und was soll das? Erstens: Es ist ein Geschenk, das der Förderverein «100 Jahre Stadtjubiläum» der Stadt Badisch Rheinfelden übergibt. Dieses Präsent bildet quasi den Nachtisch zu den Feierlichkeiten anlässlich des deutschen Stadtjubiläums, das 2022 begangen werden konnte. Zweitens: Das Werk ist aus insgesamt zehn Vorschlägen ausgewählt worden. Fünf deutsche und fünf Schweizer Künstlerinnen und Künstler haben sich am Wettbewerb beteiligt; die Jury hat schliesslich Tobias Eder mit «Kuchen und Zahl» zum Sieger erkoren. Drittens: Die Stadt Rheinfelden/Schweiz, der die Brücke gehört, hat grünes Licht für den Standort gegeben.

«Ich hoffe, es gibt Diskussionen»
Gestern ist das Werk nun enthüllt worden. Der Gugelhupf glänzt prächtig. Eine Lampe sorgt dafür, dass er auch nachts gut zur Geltung kommen wird. «Wir wollten einen Abschluss des Jubiläums mit einem Kunstobjekt machen», sagte Rolf Brugger, Vorsitzender des Fördervereins. Zudem wollte der Verein ein Geschenk überreichen, das bleibt. «Ich freue mich, dass dieses Kunstwerk nun an so prominenter Lage platziert werden konnte», sagte der deutsche Oberbürgermeister Klaus Eberhardt. Für ihn symbolisiert es die Freundschaft über die Grenze hinweg. «Ich hoffe, dass es Diskussionen geben wird. Denn dafür ist die Kunst da», erklärte Eberhardt. Stadtammann Franco Mazzi erinnerte gegenüber der NFZ daran, dass der Gugelhupf zu österreichischen Zeiten ein populäres Dessert zu besonderen Anlässen gewesen sei – und eines, das heute noch gerne gegessen wird. Er freut sich, wenn das Kunstwerk den Menschen, die über die Brücke spazieren, ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.

Künstler Tobias Eder äusserte sich ebenfalls glücklich: «Ich bin ganz begeistert, wie der Gugelhupf zur Geltung kommt.» Für ihn gibt es verschiedene Interpretationsebenen: Zum einen sei der Gugelhupf einfach ein Kuchen, der sowohl im Elsass als auch in Süddeutschland und in der Schweiz gerne gegessen werde. Zweitens lade jeder Kuchen zum Teilen ein. Als dritte Ebene sieht er die gemeinsame Verantwortung der beiden Städte für ihre Bevölkerung.

Ein Gugelhupf auf der Brücke? Es darf vermutet werden, dass die beiden Rheinfelden damit ein neues populäres Fotosujet erhalten haben.

 


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