Unberechenbar diese Sprache

Simone Rufli

Diese Kolumne zu schreiben, wenn der Donnerstag anbricht, ist unaufschiebbar.

Wenn etwas unnachahmlich und unverkennbar ist, ist es unverwechselbar. Was unbeschreiblich ist, ist unter Umständen auch unaussprechlich. Unerlaubtes ist zu unterlassen, Unglaubliches unfassbar.

Was nicht machbar ist, ist in der Regel undurchführbar. Unverwundbar ist die Ausnahme, unverletzlich kaum jemand. Unumkehrbar ist manch ein Entscheid. Sowohl unwiederbringlich als auch unausweichlich ist so Manches im Leben.

Es gibt Äusserungen, die bleiben unwidersprochen, Stellungnahmen, die sind unausgewogen, Ideen, die sind unausgegoren, aber sicher ungefähr gleich viele, die sind unbezahlbar.

Und dann gibt es Worte, die bleiben am besten unausgesprochen und ungeschrieben, weil sie einem ungläubig zurücklassen. Doch manchmal sind es gerade diese unbrauchbaren Worte, die unkaputtbar* sind.

* «Unkaputtbar» habe ich kürzlich in einem Inserat gelesen und zu meinem Erstaunen tatsächlich im Duden gefunden, mit dem Zusatz: Werbesprache.