Magdener entscheiden über heisses Eisen

  05.11.2021 Magden

Gemeinderat beantragt Spezialzone Bünn mit Gestaltungsplanpflicht

In Magden kommt am 3. Dezember ein umstrittenes Thema an die Gemeindeversammlung. Der Gemeinderat möchte, dass im Gebiet Bünn rund drei Hektaren Land eingezont werden und damit überbaut werden können. Gibt es ein Nein, wird das Gebiet der Landwirtschaftszone zugewiesen.

Valentin Zumsteg

Die Stunde der Wahrheit naht. Das Gebiet Bünn sorgt seit Jahren für heftige Diskussionen in Magden, jetzt geht es um die Wurst. Aktuell liegt das Land in der so genannten Übergangszone; etwas, das im Raumplanungsgesetz eigentlich gar nicht vorgesehen ist. Deswegen wollte der Gemeinderat bereits 2016 rund 3,3 Hektaren im Bünn der Kernzone B zuweisen. Damit wäre eine Überbauung möglich geworden. Doch dagegen regte sich starker Widerstand. In der Folge wies die Gemeindeversammlung das Geschäft an den Gemeinderat zur Überarbeitung zurück.

Weniger Bauland als 2016 vorgesehen
Jetzt nimmt die Exekutive einen neuen Anlauf und beantragt der Ei nwoh nergemei nde-Versa m mlung vom 3. Dezember die Teiländerung der Nutzungsplanung respektive die Schaffung einer Spezialzone «Bünn» mit Gestaltungsplanpflicht. Dadurch würden rund 2,7 Hektaren der Bauzone zugewiesen, das sind 0,6 Hektaren weniger als der Gemeinderat 2016 einzonen wollte.

«Die Bebauung des Gebiets Bünn soll zum alten Dorfkern und zu dem Übergang zur angrenzenden Kulturlandschaft Bezug nehmen», heisst es in der Botschaft. Es sollen in diesem Gebiet Wohnalternativen zu den in Magden dominierenden Einfamilienhausquartieren entstehen. «Diese sollten einerseits finanziell interessant sein für junge Leute in der Etablierungsphase, andererseits aber auch die Bedürfnisse von älteren oder behinderten Personen abdecken», hält der Gemeinderat weiter fest. Er schätzt, dass auf dieser Fläche Wohnraum für maximal 300 Personen entstehen könnte.

Dass dieser Vorschlag umstritten ist, zeigte sich bereits im Mitwirkungsverfahren, das im Juli und August 2020 durchgeführt wurde. Insgesamt erhielt die Gemeinde damals 169 Eingaben. 123 davon waren inhaltlich deckungsgleich und sprachen sich gegen eine Einzonung aus. Im Sommer 2021 folgte die öffentliche Auflage der Entwürfe. Dort sind zwei Einwendungen eingegangen, eine davon mit 43 Unterzeichnenden.

Ein Nein bedeutet Auszonung
Falls es ein Nein gibt, ist die Sache für den Gemeinderat klar: «Sollte die Vorlage keine Zustimmung erhalten, wird das als Spezialzone Bünn bezeichnete Gebiet sowie die neu einzuzonende Grünzone der Landwirtschaftszone zugeteilt.» Eine Neubeurteilung beziehungsweise eine Zuweisung zur Bauzone wäre damit für die kommenden 10 bis 20 Jahren ausgeschlossen, betont er.

Die Gemeindeversammlung am Freitag, 3. Dezember, dürfte also spannend werden, gehen doch die Meinungen über die Zukunft dieses Gebietes weit auseinander.


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