Gedanken zum Covid-Gesetz

  19.11.2021 Leserbriefe

Wir stehen mitten in einer weltweiten Krise. Die Wissenschaft ist sich seit längerem einig, was getan werden müsste, um die Krise zu entschärfen. Und trotzdem gibt es Menschen, die aus egoistischen Gründen immer noch mit dem Flugzeug in die Ferien fliegen und unnötig Treibhausgase produzieren. Sind Sie nun überrascht? Haben Sie an die Corona-Pandemie gedacht? Stimmt. Manches ist ähnlich. Es gibt Lösungen (Verzicht, Investitionen und bei Corona die Impfung). Manches ist auch anders. So hält man z.B. bei der Corona-Krise junge Menschen, die sich nicht impfen lassen möchten, durch kostenpflichtige Tests vom Besuch von Bildungseinrichtungen ab, obwohl sie nicht direkt zur Belastung der Intensivstationen beitragen aber, gleich wie geimpfte Personen, das Virus weitergeben können. Ist das verhältnismässig?

Solange man es in Ordnung findet, dass Menschen selbst entscheiden dürfen, inwiefern sie zur Bewältigung der Klimakrise beitragen wollen, muss man ihnen dies auch bei der Bewältigung der Corona-Krise zugestehen. Wobei es einen gewichtigen Unterschied gibt: Die Corona-Krise wird in spätestens fünf bis zehn Jahren irgendwie erledigt sein, die Klimakrise leider noch nicht. Vielleicht spricht man dann plötzlich von Klimaschutzverweigerern oder CO2-Idioten… Ist das dann auch in Ordnung?

Ich bin seit Juli geimpft. Grösstenteils aus egoistischen Gründen (nein, nicht um ins Ausland reisen zu dürfen, sondern weil ich die Wahrscheinlichkeit eines schweren Verlaufs reduzieren möchte). Dies war meine freie Entscheidung.

Bis im September habe ich den Weg der Schweiz mit all seinen Widersprüchen in vielen Diskussionen verteidigt. Durch die Einführung der erweiterten Zertifikatspflicht, bei gleichzeitig kostenpflichtigen Tests, hat mich der Bundesrat leider verloren.

STEFAN RIES, MÖHLIN


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