Beste Unterhaltung mit viel Dramatik

  23.11.2021 Handball, Möhlin, Magden

In den Sechzehntelfinals im Mobiliar Handball Cup der Männer gewann der TV Möhlin (NLB) gegen Solothurn (NLB) und der TSV Frick (1. Liga) verlor zwar die Partie gegen Stans (NLB), präsentierte sich aber in spektakulärer Spiellaune. Anderntags im Achtelfinale in Magden erkämpften sich die Innerschweizer einen Sieg gegen Möhlin und qualifizieren sich somit für den Viertelfinal.

Christine Steck

Die beiden Cup-Spiele vom Samstag lockten gegen 400 Zuschauer ins Steinli und die Fans brachten viel Stimmung in die alte Halle mit Kultstatus. Die Spieler des TV Möhlin profitierten von der lautstarken Unterstützung und gingen schnell mit Treffern von Sebastian Kaiser und Armin Sarac in Führung (5:2, 8.). Benjamin Blumer parierte in der neunten Spielminute bereits den zweiten gegnerischen Siebenmeter eiskalt und vollbrachte dasselbe Kunststück auch gegen Tomas Reznicek kurz vor der Pause beim Stand von 16:12. Schlussendlich durfte er drei von vier Penaltys als gehalten abbuchen! Zuvor erzielte Solothurn in der 24. Spielminute den Ausgleich, musste das Heimteam aber durch starke Vorstellungen von Jan Waldmeier und Manuel Csebits ziehen lassen. Nach dem Seitenwechsel (17:13) holte der Gegner mal um mal auf, kam bis auf zwei Treffer heran, als Möhlin vorentscheidend zum 23:18 wegzog. Das war in der 40. Spielminute, aber noch war viel Kampf und Leidenschaft auf beiden Seiten zu erkennen und die Spielleitung brachte die Cup-Suppe mit ihren pikanten Gewürzen zusätzlich zum Kochen – auf beiden Seiten. Fabian Ceppi sah Rot (49.) nach drei geahndeten Fouls, musste das Spielfeld verlassen und suchte sichtlich nach Erklärungen. Auf der Platte sorgte derweil der Heber von Dylan Brandt von der Siebenmeterlinie für Jubelstürme, denn der Ball flog über die Querlatte von Torhüter Blumer. Obwohl Solothurn nun noch Taktik betrieb und seine Defensive weit ins gegnerische Feld ausschwärmen liess, sorgte der TVM für klare Verhältnisse und den Schlussstand von 32:28.

TSV Frick eroberte die Herzen der Fans
Der TSV Frick hatte seinen Auftritt gegen B-Ligist Stans unmittelbar danach und spielte vor knapp 300 Fans, inklusive Speaker Jürgen Spalinger, welcher die Cup-Austragungen an diesem Samstagabend professionell begleitete. Und was die Fricker in den folgenden Minuten aufs Parkett zauberten, das war wirklich vom Feinsten, zumal sie am Donnerstag noch ein Meisterschaftsspiel bestritten hatten. Bis zur 47. Minute lieferten sie gegen Stans ein hochstehendes, schnelles Spiel mit tollen Aktionen, einer kämpferischen Abwehr und immer wieder starken Würfen aufs Tor. So wuchsen Fabian Beck (Rückraum) oder Sandro Leimgruber (Kreis) über sich hinaus und steuerten zehn und sieben Treffer bei. Die beherzte und couragierte Mannschaftsleistung, immer waren alle zur Stelle, ermöglichte einen fantastischen Pausenstand von 18:16 und endete schlussendlich doch mit einem ungefährdeten Sieg von 37:32 für das favorisierte Stans. Die Innerschweizer nutzten zuletzt den Kräfteverlust des Erstligisten, erspielten sich einen 5:0-Lauf und setzten ihre besten Werfer aus Brasilien, Fernando Skrebsky Dutra und Ramon Pereira de Oliveira weiter in Szene.

Stans gewinnt Achtelfinale gegen Möhlin
Super Stimmung brachte auch die Begegnung zwischen Stans und Möhlin in der Magdener Matte mit 350 anwesenden Zuschauern. Die beiden NLB-Teams boten beste Unterhaltung mit viel Dramatik, Spannung und Kampf. Bis zum Seitenwechsel konnte sich Stans durch schnelle Tore etwas absetzen, danach war es Möhlin, das den Drei-Tore-Rückstand egalisierte und bis zur 44. Minute einen Schlagabtausch lieferte. Nach dem 23:23 durch Armin Sarac blieb dieser benommen liegen und das Spiel lief weiter, ehe das Publikum die Spielleitung mit lautem Gebrüll zum Pfiff und zum Unterbruch bewog. Es war eine von nicht wenigen kuriosen Szenen auf beiden Seiten, welche man von aussen schwer nachvollziehen konnte. Fakt war, der BSV Stans nutzte die Unruhe und setzte sich vorentscheidend ab.

Obwohl die Möhliner noch einmal auf 27:29 (54.) herankamen, fehlte fortan vorne die mentale und auch körperliche Beweglichkeit. Ersatzgeschwächt, weil mit Luca Halmagyi und Patrick Schweizer die beiden Abwehrspezialisten fehlten, machte sich auch der am Samstag verletzte Rückraumspieler Stian Grimsrud sowie das frühe Aus von Linus Fässler bemerkbar. Insofern kann man mit dem finalen Ergebnis von 30:32 leben, obwohl es natürlich das Cup-Aus bedeutet. Bester Torschütze war Armin Sarac mit 14 Treffern und als bester Spieler wurde Benjamin Blumer für seine spektakulären Paraden ausgezeichnet.


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