«Diese Baustelle wird nicht lustig»

  18.11.2021 Oberhof

Oberhofs Dorfstrasse muss saniert werden

Lange Zeit wurde das Projekt aus finanziellen Erwägungen zurückgestellt. Jetzt macht der Zustand der Werkleitungen eine Sanierung der Dorfstrasse innerhalb der nächsten drei Jahre nötig. Am Montagabend wurde ein erster Projektplan vorgestellt.

Simone Rufli

Hätte die Umstellung von fünf auf sechs Jahre Primarschule nicht einen Schulhaus-Anbau nötig gemacht, die Dorfstrasse von Oberhof wäre längst saniert, meinte Gemeindeammann Roger Fricker am Montagabend in der Turnhalle Moos gegenüber der NFZ. So aber musste die Strassensanierung aus finanziellen Überlegungen immer wieder zurückgestellt werden. Nun sei ein weiterer Aufschub nicht mehr zu verantworten, hatte zuvor Frau Vizeammann Susanne Häfliger den insgesamt rund 70 Interessierten erklärt, die sich coronabedingt in zwei getrennten Gruppen für die Info versammelt hatten. Noch mehr als der Zustand der Strasse an sich, seien es die Werkleitungen, die eine Sanierung dringend nötig machten. Ziel sei es, die Werkleitungen und die Strasse in einem «Aufwisch» zu sanieren – und zwar innerhalb der nächsten drei Jahre.

Am 13. Dezember 2020 war der entsprechende Projektierungskredit an der Urne angenommen worden. Am Montagabend nun stellte Beat Mooser von der Firma Waldburger Ingenieure, der interessierten Bevölkerung die geplante Strassenführung in einer ersten Übersicht vor. Wer grundlegende Änderungen befürchtet hatte, durfte aufatmen. Das Ziel der Strassensanierung liegt gemäss Mooser darin, möglichst wenig am Charakter der Dorf- und auch der Pilgerstrasse zu verändern. Mit unverändert unterschiedlichen Strassenbreiten und der Beibehaltung einer gewissen Unübersichtlichkeit soll der Charakter erhalten bleiben und gleichzeitig eine natürliche Tempo-Reduktion erzwungen werden. Im Bereich des Kindergartens sind zusätzliche Massnahmen geplant. «Man wird auch nach Abschluss der Arbeiten nicht mit Tempo 50 auf der Dorfstrasse kreuzen können», versicherte Mooser. «Unsere Dorfstrasse ist alles in einem – Arbeitsweg für den Individualverkehr, Transportweg für die Landwirtschaft, Schulweg, Veloweg und Spazierweg. Genau wie heute braucht es auch nach der Sanierung die Rücksichtnahme aller», betonte Mooser, der seit 1977 mit Unterbrüchen selber in Oberhof wohnt.

Gewisse Befürchtungen
Mit der Vorstellung eines ersten Projektentwurfs sollte am Montag in erster Linie die Stimmung in der Bevölkerung erspürt werden. Tatsächlich wurden Befürchtungen geäussert, die Sanierung könnte zu einem Ausbau führen und das zu noch schnelleren Durchfahrten. Es solle alles so bleiben, wie es ist, war auch zu vernehmen. Mooser hielt dem entgegen, dass der Landwirtschaftsverkehr durchs Dorf bedeutend sei. Darum sei es nötig, an einzelnen Stellen verbesserte Kreuzungsmöglichkeiten zu schaffen.

Es kamen auch Fragen zu den Kosten. Um dazu etwas sagen zu können, sei es zu früh, so Mooser. Ziel sei es, an der Gemeindeversammlung im Sommer 2022 einen Kreditantrag vorzulegen. Bei Annahme des Antrags könnte im Winter 2022/23 die Submission erfolgen. Mit den Direktbetroffenen werde man sich zu gegebener Zeit in Verbindung setzen, um sie im Detail zu informieren. Susanne Häf liger meinte: «Ich bin jetzt zwölf Jahre im Gemeinderat, es ist an der Zeit diese Strasse endlich zu machen.» Die Strassensanierung sei im Finanzplan für die Jahre 2022 bis 2024 drin. Es werde mit einer Bauzeit von rund einem Jahr gerechnet.

Beat Mooser versprach, die Anregungen und Kritik in der weiteren Planung zu berücksichtigen und mit Blick in die nahe Zukunft meinte er: «Diese Baustelle wird nicht lustig. Sie wird für uns alle einschneidend.»


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