Von fleissigen Bienen und Profit-Geiern

  03.10.2021 Herznach

Besuch in Herznach beim Wachsverarbeiter

Im Rahmen einer Weiterbildung besuchten interessierte Imker des Bienenzüchtervereins (BZV) Laufenburg den Wachsverarbeiter Samuel Reichen. Die Teilnehmer erlebten einen spannenden Nachmittag mit interessanten Gesprächen. Auch durften sie ein «Mitbringsel» fertigen.

Interessierte Imker des BZV Laufenburg besuchten kürzlich im Rahmen einer Weiterbildung den Wachsverarbeiter im Fricktal. Der Weg führte sie zu Samuel Reichen nach Herznach, welcher ebenfalls ein leidenschaftlicher «Imbeler» ist. In der Imkerei ist Wachs ein sehr wichtiges und kostbares Produkt. Die Bienen schwitzen das Wachs im Alter von 13 bis 18 Tagen aus ihren vier Wachsdrüsenpaaren. Ein Wachsplättchen ist weiss und zirka 0,8 Milligramm schwer. Die gelbliche Färbung ergibt sich durch Propolis- und Pollenfarbstoffe, welche ebenfalls von den emsigen Arbeiterinnen eingetragen werden. Bis ein Kilogramm Wachs zusammenkommt, schwitzen die Arbeiterinnen zirka 1,25 Millionen solcher Plättchen und bauen daraus sechseckige Zellen, welche dann die bekannten Bienenwaben ergeben, wo sich junge Larven zu gesunden Bienen entwickeln und Pollenreserven und Nektar beziehungsweise Honig eingelagert wird. «Wachs ist ein kostbares Gut. Leider wird aus Gewinnsucht und Dummheit auch Unfug getrieben. Strecken des Bienenwachses mittels Stearin oder Paraffin gab es in den letzten Jahren immer wieder. Das Resultat ist verheerend, die jungen Bienen können nicht mehr aus den Waben ausschlüpfen und verenden elendiglich», verrät Max Atzenweiler, Betriebsberater/Kursleiter des BZV.

Viele Imker, und es werden immer mehr, sorgen sich um ihren Wachs und erarbeiteten sich einen eigenen Wachskreislauf. Bis vor kurzem wurden für die Verarbeitung des eignen Wachses Mengen ab 20 Kilogramm benötigt. Für einen Kleinimker mit vier bis sechs Bienenvölkern eine Grössenordnung, welche innert nützlicher Frist kaum erreicht werden konnte. Von einem Bienenvolk fallen im Jahr zirka 600 bis 700 Gramm Wachs an, welches zu neuen Mittelwänden umgearbeitet werden kann.

«Mit Samuel Reichen haben wir im Fricktal einen Wachsverarbeiter, der seine Anlage und seine Prozesse auf kleine Mengen ausgelegt hat. Die Mindestmenge für die Umarbeitung liegt bei fünf Kilogramm. Samuel garantiert, dass jeder Imker wieder seinen eigenen Wachs zurückerhält, welchen er zur Verarbeitung abgegeben hat», hält der BZV Laufenburg in einer Medienmitteilung fest. Samuel Reichen erklärte den Besuchern den gesamten Ablauf von der Annahme des Blockwachses, Sterilisierung des Wachses, der Reinigung, Prägung und Verpackung. An Beispielen und mittels Anschauungsmaterial zeigte er mögliche Schwachstellen beziehungsweise Verbesserungsmöglichkeiten bei den Imkern auf.

Wachs wird nicht nur bei den Bienen verwendet, sehr beliebt sind auch Bienenwabenkerzen. Was liegt näher, als dies beim Wachsverarbeiter auszuprobieren? Der Ausschuss kann gleich wieder eingeschmolzen werden. Es gab jedoch keinen Ausschuss, alle hatten Spass, eine oder mehrere Bienenwabenkerzen zu rollen. Bienenwabenkerzen sind immer ein beliebtes Mitbringsel oder Geschenk mit einem direkten Bezug zum tollen Hobby Imkern. Die Teilnehmenden des Weiterbildungsanlasses durften einen spannenden Nachmittag erleben, mit interessanten Fachgesprächen. (mgt)


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