Viele Jungschwinger lernten von ihm

  11.10.2021 Gipf-Oberfrick

Rolf Treier gibt Verantwortung zurück

Während rund zwanzig Jahren hat Rolf Treier die Fricktaler Jungschwinger betreut. Nun will er die Verantwortung zurückgeben, die Mithilfe aber aufrecht erhalten.

Hans Zemp

Rolf Treier kennt man als versierten Techniker im Schwingklub Fricktal. Während rund zwanzig Jahren hat er Leiterfunktionen ausgeübt. Zuerst betreute er während acht Jahren den Schwingernachwuchs, übernahm dann für sechs Jahre die Betreuung der Aktiven, bevor er sich wieder dem Nachwuchs widmete. Nun will er Verantwortung zurückgeben und aus dem Vorstand des Schwingklubs zurücktreten. Der Stopp sei aber nicht absolut, meint er, und man werde ihn sicher noch im Schwingkeller als Unterstützung bei der Nachwuchsbetreuung antreffen. Nach vielen Jahren müsse man sich hin und wieder zur Motivation durchbeissen, meint Rolf Treier. Und das sei für den Nachwuchs nicht genug.

Viel Schönes mit den Jungschwingern erlebt
Speziell an der Arbeit mit den Burschen sei, dass der Wechsel laufend hoch sei. Entweder treten sie nach einer gewissen Zeit aus oder zu den Aktiven über.

Bei den Jungen laufe immer etwas. «Man kann den Nachwuchs, namentlich die Talente, weiterbringen und begeistern und mit ihnen etwas erreichen», meint Rolf Treier. Von Vielem könnten sie gar für das ganze Leben profitieren. Darum darf er zu seinen schönsten Erinnerungen viele Erfolge zählen, die erreicht werden konnten. Ja sogar der Eidgenosse David Schmid hat seine ersten Schwingergehversuche bei Rolf Treier gemacht. Die vielen Jungschwingertage, die netten Events und die gemeinsamen Schwingeranlassbesuche werden geschätzt und fördern die Kameradschaft, konnte Rolf Treier beobachten.

Der Demissionär lacht und meint, man werde ihn aber auch in Zukunft noch oft im Schwingkeller antreffen, wenn er Jürg Mahrer helfen werde. Seine Idee ist, mit den Fortgeschritteneren eine zweite Trainingseinheit einzubauen, was eben nach mehr Leitern verlange. Ihm werde aber garantiert nicht langweilig, schmunzelt Rolf Treier. Schliesslich sei er noch Kampfrichter und in der Einteilungskommission.

Sein Job als Förster und das weitere Hobby mit seiner Landwirtschaft werden ihn sicher weiter auf Trab halten. Und dann habe er noch zwei Söhne, die gerne einen Teil von ihrem Vater haben.

Wie kann man aus Jungschwingern Kranzer machen?
Damit es gelinge, aus Jungschwingern Kranzer zu machen, brauche es Biss, Talent und ein gutes Umfeld. Mit diesen Eigenschaften liessen sich gar körperliche Unterlegenheit überbrücken. Wenn sich erste Erfolge einstellen, komme der Hunger nach mehr und der Ehrgeiz wird bei vielen geweckt. Ganz wichtig ist für Rolf Treier, dass auch die Eltern im Boot sind. Dieser Kontakt habe sich mit den modernen Medien recht stark geändert. Früher habe man sich angemeldet und man sei im Schwingkeller gewesen. Heute erlebe man gesteigerten Orientierungshunger. Wolle man frischen Nachwuchs in den Schwingkeller bringen, führe der Weg oft über die sozialen Medien. Wichtig sei, dass Eltern in vielen Bereichen mitmachen, dass sie mitgehen und Begleitung und Begeisterung mittragen. «Das Schwingen muss man leben.»

Siege feiern die Jungen heute genau gleich wie die Aktiven. Man jubelt von den Schultern der Kameraden herunter. Rolf Treiers Meinung dazu: «Man muss zuerst verlieren können, bevor man jubelt.» Überschwänglicher Jubel sei gegenüber dem Gegner nicht respektvoll.

Das Schwingen ist eine Schule für das Leben
Der Sport gefällt Rolf Treier als solches. Der Kampfsport muss für ihn dem Gegner gegenüber Respekt beinhalten. Ein Mix von Kraft, Ausdauer und Technik sind nötig, will man etwas erreichen. Ihm gefallen aber starre Formen nicht und er denkt da an die Schlussgänge bei Schwingfesten, weil die beiden Punkthöchsten diesen nicht nur bestreiten sollen, sondern nachher auch die Rangliste anführen müssten. Für Rolf Treier ist aber ganz klar, dass er den Sport Schwingen wieder wählen würde. Die Funktion als Leiter, will man sie ernst nehmen, ist anspruchsvoll und bei bis zu zwanzig Besuchen von Jungschwingertagen sei für die Betreuung Mithilfe unerlässlich.

In jungen Jahren war Rolf Treier auch sehr erfolgreicher Nationalturner. Kontakte zu Leuten in dieser Sportart bestehen immer noch, das Tätigkeitsfeld hat er zum Schwingen hin verlagert. Im Nationalturnen wie im Schwingen ist er «Kranzer». Hartnäckige Verletzungen beendeten allerdings seine aktive Sportlerlaufbahn schon relativ früh.


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