tierisch mitgehört(h)

  12.10.2021 Kolumne

Altweibersommer

Susanne Hörth

Herbst im Garten bedeutet auch immer Rechen- und Wischarbeit. Es ist eine kräftezehrende Angelegenheit. Dabei ist weniger Muskelstärke als vielmehr ganz viel Nervenkraft gefordert. Die Blätter machen sich einen Spass daraus, überall dort, wo ich gerade gewischt habe, sich sofort wieder als ein bunter Teppich niederzulassen. Die raschelnden Blätterhaufen vor mir sind ein Riesenvergnügen für unsere Hunde. Trotz Wissen um das erneute Zusammenrechen, muss ich jedes Mal herzlich lachen, wenn die beiden Vierbeiner im vollen «Garacho» durch die Haufen rennen und damit ein Blättergewirbel auslösen.

Wischen heisst es auch in anderer Hinsicht. Ständig muss ich mir Spinnfäden aus dem Gesicht entfernen. Laufe ich zwischen zwei Bäumen hindurch, passiert es nicht selten, dass ein paar Minuten an selbiger Stelle ein einzelner, meterlanger Faden von Stamm zu Stamm spannt und dabei silbrig in der Herbstsonne glitzert. Das nennt man dann Altweibersommer.


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