Fehlerhafte Signalisation

  26.10.2021 Leserbriefe, Kaiseraugst

«Tempo 20 kommt schnell»; zur neuen Signalisation im Dorfkern von Kaiseraugst. NFZ vom 21. Oktober.
Nein, ich bin kein Gegner von Tempo 20. Aber ein Gegner von schlechten Prozessen/Abläufen. Jedes Projekt hat einen vordefinierten Ablauf. Nein, der letzte Schritt kommt nicht als zweiter, wenn ich den Prozess als «Idee-Abwägung/Diskussion-Argumente mit Zahlen-Finanzen-Information/Entscheid der Einwohner-Umsetzungsplan mit notwendigen Ressourcen-Entscheid des Kantons-Realisierung» einmal grob skizziere. So wie das Projekt nun abläuft, haben wir eine fehlerhafte Signalisation, wenig plausibilisierte, aber populäre Argumente wie «Schutz der Kinder» (an gebrechliche Einwohner wird nicht gedacht) und rege Bautätigkeit, sprich Lastwagenverkehr. Ja, und zu guter Letzt ist «Tempo 20» nicht befristet, sondern wohl eingeführt mit Potenzial von Wucherung, wie die postulierten Zeilen bereits voranzeigen.

Es mahnt mich sehr an das Projekt «Blaue Zone» und «Tempo 30», deren Prüfung auf die Effektivität bei der Einführung versprochen wurde. Nichts ist geschehen und unsinnige Blauplätze wurden ohne Ausnahme beibehalten und Quartierstrassen für teures Einwohnergeld mit «30» markiert. Auch bei diesen Projekten wurden keine messbaren Ziele vordefiniert, so dass sich deren Beibehaltung beliebig «bestätigen» liessen. Meine Bitte an den Gemeinderat: Haltet den Aktivismus tief, definiert Ziele für eine Befristung oder Dauer der Erstegang-Zone und Zahl der Unfälle mit Kindern und wenig aufmerksamen Erwachsenen. Die Zahl der Lastwagenbewegungen ist zwar unangenehm, aber mit den wenigen Bauten im Dorfbereich sicher kein Argument; wo sind hier die Grenzen zu den SUVs von 2-3 Tonnen? Auch Grün ist eine Mischfarbe.

BRUNO MÜLLER, KAISERAUGST


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