Ein Herz für Harz

  15.10.2021 Möhlin

Spalingers Handballherz

Der Speaker vom TV Möhlin hilft jetzt beim RTV Basel aus

Seine Stimme gehört zum Rahmenprogramm im Schweizer Handball, seine Liebe gilt dem TV Möhlin aus der Nationalliga B. Nun sorgt Jürgen Spalinger auch bei den Baslern für die Musik.

Ronny Wittenwiler

Riechts nach Harz, dann hüpft sein Herz. Jürgen Spalinger aus Möhlin atmet den Handball und lebt ihn hinter dem Mikrofon. Seit Urzeiten, so könnte man meinen, begleitet er bereits die Spiele des TV Möhlin, doch glücklicherweise führt Spalinger auch Buch: «Es ist jetzt die sechzehnte Saison mit dem TVM.»

Von hier aus, im Möhliner Steinli, hörte man ihn erstmals ein Spiel begleiten, und von hier aus machte seine Stimme bald einmal von sich reden. Plötzlich zeigten sich auch andere Handball-Adressen interessiert an Jürgen Spalinger, interessiert daran, wie er im Vorfeld eines Spiels und während der Unterbrüche für die Musik sorgt, die Zuschauer aufdatiert über Spielstrafen und Torschützen. Aus ihm, Speaker Spalinger, ist mit der Zeit eine Marke geworden, übers Fricktal hinaus, eine Marke bis auf internationales Parkett.

In vielen Hallen unterwegs
Spalinger, der Möhliner, begleitet als Speaker längst die Spiele des zweifachen Schweizermeisters Wacker Thun, die Spiele der Schweizer Nationalmannschaften und eben – Ehrensache – nach wie vor die Spiele seiner ersten grossen Liebe, dem TV Möhlin. Und nun, vor wenigen Tagen erst, hat ein weiterer Vertreter aus der Nationalliga A bei ihm angeklopft. Ab sofort sorgt Spalinger auch beim RTV Basel für die Musik, gute Stimmung und die nötigen Informationen. Mit der Demission des Kommunikationsverantwortlichen fehlt den Baslern gleichermassen der Speaker hinterm Mikro. «RTV-Präsident Sven Lüdin hat mich gefragt und ich habe vorerst mal bis Ende Jahr zugesagt», erklärt Spalinger. Lüdin selbst, vielleicht half das auch ein bisschen, hat eine Handballvergangenheit beim TV Möhlin. Auf jeden Fall hat Spalinger in dieses neue Engagement eingewilligt, und man fragt sich, wie das zum Kuckuck überhaupt gehen soll? Glücklicherweise führt Spalinger offenbar auch hierbei Buch, denn er weiss: «Es passt. Der RTV und Wacker Thun haben nicht gleichzeitig Heimspiele und der TV Möhlin in der Nationalliga B spielt nicht zur selben Zeit.» Das muss man dann schon irgendwie hinbekommen. Ohne Lust und Leidenschaft ginge es wohl nicht, doch was steckt dahinter?

Schwärmerei
Vor zwei, drei Jahren, das räumt Spalinger ein, habe er eine Schaffenskrise gehabt. «So wie der Sportler auf dem Spielfeld. Ich wollte etwas zurückschrauben.» Tempi passati. «Derart nah dran an diesem Spitzensport zu sein, dieses Feeling, das gute Verhältnis mit den Schiedsrichtern, mit den Delegierten und die gute Stimmung; aber auch mithelfen zu können, dass alles sportlich und fair bleibt» – es sind solche Dinge, von denen Spalinger schwärmt und die ihn den Handball atmen lassen. Ob am Yellow Cup, wenn die Schweizer Nationalmannschaft spielt vor 4000 Zuschauern, oder in einer kleineren Ausführung, vielleicht auch im Möhliner Steinli für die eigenen Junioren beim TVM: wo ein Mikro ist, da ist auch ein Spalinger nicht weit.

Auch bei den Damen in der NLA ist Spalinger immer wieder im Einsatz, Rotweiss Thun etwa, LK Zug, Yellow Winterthur. «Höhepunkte waren sicher auch die Einladungen von Wacker Thun an die Europacup-Spiele in Barcelona und Helsinki, zu denen ich die Mannschaft begleiten durfte», sagt Spalinger.

 

 


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