Das «Anker-Maidschi» wusste so einiges

  19.10.2021 Effingen

25 Jahre Veteranen Hessenberg

In einer unterhaltsamen Feier blickte die lose Vereinigung Pensionierter, die anno 1996 aus den Turnveteranen Bözen hervorgegangen ist, am Samstag in der Turnhalle von Effingen auf 25 Jahre des Bestehens zurück.

Simone Rufli

«Alle, die die Veteranen Hessenberg gross gemacht haben, sind heute Abend da», stellte Obmann Daniel Büeler mit einem Blick in die Halle erfreut fest. 70 der insgesamt 80 Veteranen konnten am Samstag an der Feier in der Turnhalle von Effingen teilnehmen. Die anderen waren gesundheitlich oder einfach altershalber verhindert.

Seit 1996 treffen sie sich einmal im Monat, reisen mehrmals im Jahr, besichtigen Firmen, Museen, Festungen, Schlösser, Forschungsstätten, jassen, bräteln, gemeinsam essen, halten die Kameradschaft hoch und pflegen die Geselligkeit.

Musikalisch begleitet von den «Churzschlussörgeler» aus Wil, bekocht vom «Bären-Team» Bözen und umsorgt von der Frauenriege Effingen, blieb den Veteranen nichts zu tun, als die von Pius Solèr vorbereitete Feier zu geniessen und in Erinnerungen zu schwelgen. Auf die Sprünge half ihnen dabei der bebilderte Rückblick von Urs Frei, der von so vielen interessanten Ausf lügen und Besichtigungen aus den letzten 25 Jahren zu erzählen wusste, dass Daniel Büeler bedauerte, nicht älter zu sein. Büeler, mit 63 als Frühpensionär zu den Veteranen gestossen, ist erst der dritte Obmann der Vereinigung. Er übernahm im Januar 2020 von Hanspeter Joss, der seinerseits von Gründer Heiri Pfister anno 2012 ins Amt «geschubst» worden war, wie er betonte. Heiri Pfister seinerseits konnte 25 Jahre nach der Gründung der Vereinigung zusammen mit seinem Sohn Hanspeter, der inzwischen auch zu den Veteranen gehört, an der Feier teilnehmen. Der älteste Veteran war an diesem Abend Sepp Schraner mit Jahrgang 1925.

Kaum den Kinderschuhen entwachsen schien dagegen Sophie Gugger. Das 42-jährige «Anker-Maidschi» aus Ins (Albert Anker) im Berner Seeland, kam nach Effingen, um in der Frauenriege zu schnuppern, wie sie beteuerte, als sie dem Obmann ins Wort fiel und mit dem Mikrofon gleich auch das Zepter übernahm. Dass sie unter Schnuppern etwas ganz anderes verstand, wurde schnell klar. Auskundschaften traf es besser. Manch ein Veteran staunte denn auch nicht schlecht, wie gut Sophie Gugger über seine Eigentümlichkeiten Bescheid wusste und wie unterhaltsam die Schauspielerin so manche Anekdote aus zweieinhalb Jahrzehnten zum Besten geben konnte.

Von Pestalozzi zu Thommen
Abgesehen von Sophie Gugger und dem Team der Frauenriege im Service, war Elfingens Frau Gemeindeammann Esther Röthlin die einzige Frau in der heiteren Runde. «Ich konnte wirklich keinen Kollegen zur Feier schicken», meinte sie augenzwinkernd mit Blick auf ihren ausschliesslich aus Frauen bestehenden Gemeinderat. Zu den geladenen Gästen gehörten auch Bözens Gemeindeammann Robert Schmid und Andreas Thommen, der letzte Gemeindeammann von der Gastgeber-Gemeinde Effingen. «Vielleicht gehe ich unter diesem Titel in die Geschichte ein», meinte Thommen in Anspielung auf die verbleibenden zweieinhalb Monate bis zum Start der Fusionsgemeinde Böztal. Zuvor hatte er von den bislang einzigen drei Ehrenbürgern von Effingen gesprochen; von General Hans Herzog, Heinrich Pestalozzi und Professor Ernst Laur. Thommen, bereits zum Vizeammann von Böztal gewählt, nutzte die Gunst der Stunde und warb für ein grösseres Waldhaus, «damit solche Jubiläen künftig nicht in der Turnhalle gefeiert werden müssen.» Auch Hornussen war vertreten. Die Musikgesellschaft Hornussen erfreute die Gesellschaft mit einem Überraschungskonzert. Warum die Veteranen Hessenberg nur aus Männern bestehen, dazu kursierten zwei Erklärungen. Antwort A: «Wir brauchen keine Frauen, weil jeder eine zu Hause hat.» Antwort B: «Die Frauen haben genug Freude daran, dass die Männer einmal im Monat für einen Tag weg sind.» Der Name Hessenberg war üb-rigens auch eine Option als neuer Gemeindename für Bözen, Effingen, Elfingen und Hornussen. Weil Hornussen als einziger der vier Fusionspartner nicht an den Hessenberg stösst, liess man aber davon ab.


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