Überraschungen bei der Kirchenrenovation

  21.10.2021 Rheinfelden

Überraschungen bei der Kirchenrenovation

 

Grosses Projekt der christkatholischen Kirchgemeinde Rheinfelden-Kaiseraugst

Die Renovation der Stadtkirche St. Martin in Rheinfelden schreitet zügig voran. Mitten in der Bauzeit gab es aber einen weiteren Wasserschaden. Positiv für die Kirchgemeinde ist hingegen, dass die kantonale Denkmalpflege ein Unterdach bewilligt hat.

Valentin Zumsteg

«Der Unterhalt der Kirche gehört zu den wichtigsten Aufgaben der Kirchgemeinde. Diese Renovation ist für uns das grösste Projekt der letzten Jahre», hält Chris Leemann, Mitglied der christkatholischen Kirchenpflege Rheinfelden-Kaiseraugst und Präsident der Baukommission, fest. Im Frühjahr hat die Aussenrenovation der Kirche St. Martin begonnen (die NFZ berichtete). Insgesamt 65 Bauhandwerker sind beteiligt. Bisher sind die Arbeiten, trotz des schlechten Wetters im Sommer, gut vorangekommen, wie Chris Leemann ausführt: «Wir sind im Zeitplan. Die Zusammenarbeit der verschiedenen Beteiligten funktioniert ausgezeichnet. Wir haben ein gutes Team von Handwerkern.»

Kosten erhöhen sich
Weniger erfreulich ist hingegen, dass es mitten in der Bauzeit zu einem weiteren Wasserschaden im nördlichen Seitenschiff kam. Von aussen ist Regenwasser eingedrungen, dies erfordert zusätzliche Arbeiten im Innern der Kirche. Auf der anderen Seite konnte die Kirchgemeinde die kantonale Denkmalpflege überzeugen, bei den beiden Seitenschiffen ein Unterdach zu bewilligen. Das war schon seit vielen Jahren ein Anliegen. «Dank der sofort erteilten Zusage können wir jetzt das Eindringen von Wasser nachhaltig verhindern. Wir haben ein sehr gutes Einvernehmen mit der Denkmalpflege», freut sich Leemann. Durch die zusätzlichen Arbeiten erhöhen sich zwar die budgetierten Kosten von 850 000 Franken auf rund eine Million Franken. Die Finanzierung ist aber dank Subventionen, Versicherungsbeiträgen und einem gut geäufneten Renovationsfonds weiterhin sichergestellt, wie Leemann betont.

16 000 Ziegel werden vom Dach geholt
Auch wenn die letzte Aussenrenovation, die von 1978 bis 1980 durchgeführt wurde, deutlich umfangreicher war, so handelt es sich auch diesmal um ein komplexes Projekt. Chris Leemann hat dazu ein paar Zahlen parat: «Das Gerüst, das aufgestellt werden musste, wiegt 116 Tonnen. Insgesamt 16 000 Ziegel müssen vom Dach heruntergeholt, gereinigt und wieder auf das Dach geschafft werden. 20 Prozent davon werden ersetzt. Dies alles geschieht in Handarbeit.»

Die Fledermaus-Kolonie im Dachstock der Kirche hatte wegen des schlechten Wetters einen schwierigen Sommer. «Leider haben die Fledermäuse wegen der fehlenden Nahrung keine Jungen bekommen können. Wir hoffen, dass die Tiere nächstes Jahr wiederkommen. Die baulichen Voraussetzungen haben wir vorgenommen», schildert Leemann. Mit den Bauarbeiten habe die Absenz der Fledermäuse nichts zu tun, versichert er. Dies habe auch der kantonale Fledermaus-Experte bestätigt.

Bis im Dezember sollen die Renovationsarbeiten an der Kirche weitgehend beendet werden können, so dass die Kirche rechtzeitig auf Weihnachten in neuem Glanz erstrahlen wird. Eventuell verschiebt sich aber die Erneuerung der Sockel witterungsbedingt bis nächstes Frühjahr.

Ab Ende Oktober bis Anfang Dezember wird das Gerüst schrittweise abgebaut. Doch zuerst feiert die Kirchgemeinde zusammen mit den Handwerkern und allen am Bau Beteiligten heute Donnerstag das sogenannte Knopf-Fest. Dabei wird die frisch renovierte Turmkugel – versehen mit einigen aktuellen Zeitdokumenten – wieder auf die Turmspitze gesetzt. Dies läutet auch die letzte Etappe der Kirchenrenovation ein.


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