Spektakuläre Bauarbeiten

  16.09.2021 Hottwil, Mettauertal

«Die Arbeiten sind eindrücklich»

 

Interessante Aufgaben für angehende Forstwarte

Die Aargauer Forstwartlehrlinge kamen am überbetrieblichen Baukurs zu speziellen Einsätzen. Bei der Sanierung einer Hangrutschung in Hottwil lernten sie die Holzkasten-Methode kennen.

Bernadette Zaniolo

«Es sind alles natürliche Sachen, die verbaut werden», stellt Christian Kramer bei der Baustellen-Besichtigung in Hottwil fest. Obwohl der künftige Gemeindeammann von Mettauertal letzte Woche Ferien hatte, nahm er sich Zeit, mit dem Förster Fabian Bugmann die Arbeiten vor Ort zu verfolgen. In Hottwil kam es vor zwei Jahren zu einem Murgang. «Gemäss dem Geologen, der beigezogen wurde, handelt es sich dort um eine sogenannte Opalinuston-Schicht», so Bugmann. Der Hang habe schon vor zwei bis drei Jahren begonnen, hinten auszubrechen. In Zusammenarbeit mit den Forstwartlehrlingen wurden nun dort ein sogenannter Holzkasten erstellt. Dabei werden Weisstannen- und vereinzelt Fichtenstämme sowie Armierungseisen verbaut. Der Baukasten wird so umhüllt, dass er luft- und feuchtigkeitsdicht wird. «Eine Art Mumifizierung», so Fabian Bugmann. «Dies ist sehr eindrücklich», hält Christian Kramer fest und ergänzt: «auch die schöne Aussicht von hier.» Gemäss dem Förster sollen dort Weidenstecklinge gesetzt werden. «Damit schnell wieder ein Wald entsteht.». Bei den Arbeiten in Hottwil durfte der Forst auch auf die Mithilfe von Bruno Senn, einem pensionierten Bauprofi, zählen. «Wir schätzen seine Arbeit sehr», betonen Bugmann und Kramer. Unisono sagen sie auch: «Alle profitieren von den Arbeiten.» Das sind die Lernenden, der mitbetroffene Bauer sowie die Gemeinde.

Die Gruppen haben die Baustelle jeweils nach einem halben Tag gewechselt. So kamen sie auch auf der zweiten Baustelle im Forst von Mettauertal-Schwaderloch zum Einsatz. Im Gebiet des Waldhauses in Oberhofen lernten die künftigen Forstwarte etwa das Abranden und Kiesen von Wegen, aber auch den Umgang mit den Fahrzeugen. Dabei kamen auch teils gemietete Fahrzeuge zum Einsatz. «Wie oft macht ihr das», so die Frage von Christian Kramer. Das sei von Forstbetrieb zu Forstbetrieb unterschiedlich, merkte Bugmann an. «Wir haben im Mettauertaler Wald ein Strassennetz von 140 Kilometern», so der Förster weiter.

In den letzten Jahren ist es laut Fabian Bugmann immer schwieriger geworden, für die Überbetrieblichen Baukurse einen Durchführungsort zu finden. Deshalb werde in diesem Jahr ein neues Konzept erprobt. Das Berufsbildungsheim Neuhof bildet dabei den Stützpunkt. «Für das Thema Ladungssicherung, das neu obligatorisch zur Ausbildung gehört, werden, wie für den Bereich Maschinenunterhalt, Leistungen bei Jardin Suisse eingekauft», so Micha Plüss, der Ausbildungsverantwortliche im Aargauischen Försterverband und Leiter des Forstbetriebes Birr-Lupfig. Mit dem Neuhof und Jardin Suisse wurde eine Zusammenarbeit vereinbart. Das Ausbildungszentrum von Jardin Suisse befindet sich direkt neben dem Neuhof in Birr.

Weitere Baukurs-Ausbildungsorte waren letzte Woche auch im Reusstal, wo die Forstwartlehrlinge eine zwölf Meter lange Brücke erstellten sowie in Unterlunkhofen. Im Gebiet Fuchshübel in Birr waren die Lernenden mit dem Bau eines Holzkännels (wie eine Walliser Suone) beschäftigt.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote