Schule und Bildung im Wandel

  09.09.2021 Kaiseraugst, Schule

Themenmorgen «Bildungslandschaft Aargau»

«Bildung ändert alles» … und alles ändert sich in der Bildungslandschaft. Mit diesem Zitat von Marina Zuber, Sozialpädagogin, hat das OK von «Frauen & Politik im Fricktal» am vergangenen Samstag zu einem Themenmorgen «Bildungslandschaft Aargau» in den Violahof nach Kaiseraugst eingeladen.

Diesem Aufruf sind knapp 30 Frauen jeglichen politischen Couleurs gefolgt und haben sich über dieses aktuelle Thema ausgetauscht. Michaela Brühlmeier, Sektionsleiterin Entwicklung beim Departement Bildung, Kultur und Sport BKS eröffnete mit einem Inputreferat zum aktuellen Status Quo der Neuorganisation der Führungsstrukturen an den Aargauer Volksschulen. Ab 1. Januar 2022 werden die Gemeinderäte die Schulpflegen ablösen und sich für die strategische Ausrichtung der Schule und deren Finanzierung verantwortlich zeigen. Der Prozess schreitet in den Gemeinden planmässig voran. Das Milizsystem wird ab dem kommenden Jahr jedoch nicht weniger gefordert sein. So ist es unabdingbar, die Positionen der Schulleitungen mit ausgewiesenen Führungskräften zu besetzen, welche die Schnittstellenfunktion zwischen Gemeinderat, Lehrerkollegium und kantonalen Behörden versiert ausfüllen können.

Neues System bringt mehr Flexibilität
Aus der Optik der Schulleitungen referierte Judith Studer, Schulleiterin aus Wallbach, zum neuen Lehrplan 21 und dem neu eingeführten Ressourcierungssystem. Das neue System bringt den Vorteil mit sich, dass die Schulen eine hohe Flexibilität bei der Unterrichtsgestaltung haben. Ob grosse oder kleine Klassen, Team-Teaching oder Einschulungsklassen – die Gemeinde ist grundsätzlich frei, die für sich ideale Strategie zu wählen. Doch je kleiner eine Schule ist, desto schwieriger ist der Umgang mit dem Ressourcenkontingent. Und es besteht die Befürchtung, dass trotz Berücksichtigung der strukturellen, sprachlichen und sozialen Einflussfaktoren, der Gestaltungsspielraum für die Unterrichtsgestaltung eingeschränkt wird.

Gerade die Tendenz hin zu mehr verhaltensauffälligen Kindern, welche eine intensivere Betreuung im Schulalltag bedingen, schüren diese Befürchtungen. Melanie Holle steht noch mitten in ihrer Ausbildung zur Lehrkraft. Mit erfrischenden Worten weist Melanie Holle darauf hin, dass sie mit der aktuellen Ausbildung grundsätzlich gut für die Zukunft im Schulbetrieb gerüstet sei. Doch auch sie sieht die Herausforderung im aktuellen Schulsystem. Viele unterschiedliche Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen müssen unter einen Hut gebracht werden. Es wird sich zeigen, ob dies mit den zur Verfügung stehenden Mitteln gelingen wird. Fazit der Referentinnen: Der Wandel ist gut aufgegleist aber die Fachkräfte aus Schule und die VertreterInnen aus Politik müssen auch weiterhin ein wachsames Auge auf die Bedürfnisse aus dem Schulalltag haben. (nfz)


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