Regierungsrat schlägt Stein für Mittelschule vor

  07.09.2021 Fricktal, Schule

Über den Standort der Fricktaler Kanti hat nun der Grosse Rat zu befinden

«Es ist ein Entscheid für die nächsten Jahrzehnte», sagte Regierungsrat Alex Hürzeler an der Medienkonferenz in Aarau. Ob der Grosse Rat dem Antrag für den Standort Stein zustimmt, wird sich in den nächsten Wochen zeigen.

Susanne Hörth

Geht es nach dem Regierungsrat, soll die neue Mittelschule Fricktal auf dem Areal Neumatt Ost in Stein zu stehen kommen. Der entsprechende Antrag und der Verpflichtungskredit von 13,785 Millionen Franken für den Landerwerb wurden nun an den Grossen Rat überwiesen. Warum sich der Regierungsrat für Stein und damit gegen die beiden Mitbewerber Rheinfelden (Gebiet Engerfeld) und Frick (Areal Ebnet) ausspricht, begründete er am Freitagmorgen an einer Medienkonferenz. In die Gesamtbeurteilung fliessen insbesondere auch die Erkenntnisse aus der Anhörung (120 Stellungnahmen von Parteien, Gemeinden, Verbänden, Organisationen und Einzelpersonen) ein. Eine Mehrheit der Kantonalparteien hat sich für Stein ausgesprochen, eine Minderheit für Rheinfelden und gar keine Kantonalpartei bevorzugte Frick. Für Stein spreche unter anderem die zentrale Lage im Fricktal und gute ÖV-Anschlüsse, erklärte Bildungsdirektor Alex Hürzeler. «Mit fast vier Hektaren Land hat Stein am meisten Potenzial, auch für weitere Entwicklungen.» Auf zwei Dritteln des Areals kann die Schule mit 44 Abteilungen errichtet werden. Mehrfach erwähnte Hürzeler zudem das Sisslerfeld, welches als Wertschöpfungsgebiet eine überregionale Bedeutung habe und von der hier erhofften Firmenansiedlung und der geplanten Verkehrsentwicklung im Bereich öV auch die Mittelschule profitieren werde. Auch die Synergien mit der Leichtathletikanlage Bustelbach hob der Bildungsdirektor hervor. Noch befindet sich das Areal Neumatt Ost in der Landwirtschaftszone. Für die komplette Kompensierung der Fruchtfolgeflächen habe man im Fricktal bereits Flächen eruieren können, sagte Hürzeler. Für die Einzonung des Landes ist die Gemeinde zuständig. Das entsprechende Traktandum, vorbehaltlich der Zustimmung des Grossen Rates für Stein, wird an der Gemeindeversammlung im Herbst 2022 traktandiert, erklärte der Steiner Gemeindeammann Beat Käser. Er, Frau Vizeammann Benie Ankli und Verwaltungsleiter Sascha Roth waren am Freitagmorgen ebenfalls in Aarau. «Wir wurden gestern vom Regierungsrat informiert», so ein sichtlich erfreuter Käser. Für Stein bedeute die Mittelschule eine grosse Aufwertung.

Es braucht noch einige Schritte
Regierungsrat Alex Hürzeler ist sich bewusst, dass die Entscheidungsfindung im Grossen Rat Diskussionen auslösen wird, gleichwohl hofft er auf ein zügiges Vorwärtsgehen. Denn die Fricktaler Schülerinnen und Schüler können schon in absehbarer Zeit nicht mehr die Kantonsschulen in den beiden Basler Halbkantonen besuchen. Ab Schuljahr 2025/26 bis zur Inbetriebnahme der neuen Schule wird deshalb eine Übergangslösung im Fricktal benötigt. Für die Umsetzung des Provisoriums, der Standort ist zurzeit noch nicht bekannt, wird der Regierungsrat voraussichtlich im ersten Semester 2024 dem Grossen Rat einen Verpflichtungskredit beantragen. Solche Übergangslösungen bei so grossen Schulbauten seien üblich, hielt Kathrin Hunziker, Leiterin Abteilung Berufsbildung und Mittelschule, fest. Im Schuljahr 2025/26 wird das Provisorium mit der ersten Klasse (zirka 120 Schüler) starten. Jedes Jahr kommen die nächsten Jahrgänge dazu. Nach den Beratungen in den grossrätlichen Kommissionen wird mit der Beschlussfassung durch den Grossen Rat im November gerechnet. Der Architekturwettbewerb soll im ersten Quartal 2022 erfolgen.


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