Maskentragpflicht in der Schule

  02.09.2021 Aargau, Gesundheit, Schule

Zunehmende Überlastung der Aargauer Spitäler

Der Regierungsrat erachtet die vom Bundesrat in einer Konsultation bei den Kantonen vorgeschlagene Einführung einer national einheitlichen Zertifikatspflicht als zweckmässig. Angesichts der angespannten epidemiologischen Lage und der zunehmenden Überlastung in den Aargauer Spitälern braucht es rasch eine solche Regelung, um noch einschneidendere Massnahmen wie erneute Schliessungen oder einen weiteren Lockdown verhindern zu können. Der Regierungsrat fordert vom Bundesrat auch die Wiedereinführung einer Quarantäneliste für Länder mit hohen Infektionszahlen sowie Reisewarnungen für die Herbstferien. Er setzt sich zudem dafür ein, dass die wirtschaftlichen Auswirkungen der Zertifikatspf licht mit Härtefallhilfen des Bundes abgefedert werden. Der Regierungsrat hat im Weiteren als Sofortmassnahme die Wiedereinführung einer allgemeinen Maskentragpflicht ab der 5. Primarschulklasse in den Innenräumen der Aargauer Schulen beschlossen.

Der Regierungsrat ist besorgt über die stark steigenden Infektionszahlen im Kanton Aargau allgemein und insbesondere an den Schulen. Gleiches gilt für die stark zunehmende Belastung des Aargauer Gesundheitswesens (Zahl der Hospitalisationen, Belegung der Intensivstationen und Reduktion operativer Eingriffe). Aufgrund der hohen Fallzahlen und als Folge von Mängeln beim Testmaterial ist es zudem beim Testen und Contact Tracing zu einer Überlastung gekommen. Angesichts dieser Entwicklung begrüsst der Regierungsrat die vom Bundesrat in seiner Konsultation vorgeschlagene Einführung einer schweizweit einheitlichen Zertifikatspf licht. «Sie hilft mit, noch schärfere Massnahmen wie zum Beispiel erneute Schliessungen oder gar einen Lockdown zu verhindern», erklärt Gesundheitsdirektor Jean-Pierre Gallati. Von der Zertifikatspflicht betroffen wären insbesondere die Bereiche Gastronomie (Restaurations-, Bar- und Clubbetriebe), Veranstaltungen (Innenbereich), Kultur, Unterhaltung, Freizeit, Sport sowie Fach- und Publikumsmessen. Der Regierungsrat befürwortet auch die Möglichkeit, dass Arbeitgeber sich Zertifikate vorweisen lassen können, um ihre Schutzkonzepte anpassen zu können. Der Regierungsrat ist sich bewusst, dass die Einführung der Zertifikatspf licht bei den betroffenen Unternehmen zu Umsatzeinbussen führen kann. Auch wenn diese Einbussen in der Regel weniger einschneidend sein dürften als im Falle von Betriebsschliessungen oder starken Einschränkungen, soll die Möglichkeit bestehen, betroffene Unternehmen mit Bundesmitteln zu unterstützen, um deren Existenz mittel- und langfristig zu sichern.

Seit Beginn des neuen Schuljahrs häufen sich generell bei Menschen unter 30 Jahren und entsprechend auch an den Aargauer Schulen die Covid-19-Infektionsfälle. Aufgrund dieser Entwicklung und den Schwierigkeiten beim repetitiven Testen und der Eruierung der positiven Einzelfälle hat der Regierungsrat als Sofortmassnahme eine allgemeine Maskentragpf licht für die Schulen beschlossen. Sie gilt seit Mittwoch, 1. September, allen Schulgebäuden (inklusive Unterrichtsräume) für alle sich dort auf haltenden Personen (Schülerinnen und Schüler bis und mit 4. Primarschulklasse sind davon ausgenommen). (nfz)


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