GFZ Spitalratgeber

  24.09.2021 Gesundheit

Wie läuft es so?

Dr. med. Philipp Grimsehl Facharzt für Urologie/FEBU Leitender Arzt Urologische Klinik

Bei der gutartigen Prostatavergrösserung, der sogenannten BPH, handelt es sich um die häufigste urologische Erkrankung des Mannes. Meistens sind Männer ab dem 50. Lebensjahr betroffen. Der Hauptrisikofaktor für eine BPH ist das Alter. Prophylaktisch kann daher einer BPH nicht ursächlich entgegengewirkt werden. Bei auftretenden Beschwerden gibt es zahlreiche medikamentöse und operative Therapiemöglichkeiten. Beschwerden einer BPH beinhalten Harnspeicherstörungen, beispielsweise mit häufigem Wasserlassen am Tag, nächtlichem Wasserlassen sowie plötzlich einsetzendem Harndrang mit oder ohne Urinverlust. Zudem können sich Störungen der Blasenentleerung mit Harnstrahlabschwächung, Harnnachträufeln, Harnstottern, Startschwierigkeiten oder dem Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung bemerkbar machen. Sollte «Mann» an diesen Beschwerden leiden, ist es ratsam, sich urologischen Rat zu suchen. Therapeutisch können bei milden Beschwerden pflanzliche Präparate helfen. Bei deutlicheren Symptomen kommen die sogenannten «klassischen Prostatamedikamente» zum Einsatz. Aufgrund möglicher Nebenwirkungen muss ihr Einsatz jedoch stets sorgfältig abgewogen werden.

Sollte die medikamentöse Therapie nicht verträglich, beziehungsweise wirkungslos sein, so steht die bekannte «kleine Operation durch die Harnröhre», die TUR-Prostata, zur Verfügung. Sie ist seit Jahrzehnten die Standard-Operation und ein bestens etabliertes Verfahren. Im Falle grosser Prostatadrüsen hat sich eine weitere effektive Operation, die Enukleation (Ausschälung), bewährt. Diese beiden Eingriffe finden in Narkose statt und erfordern einen kurzstationären Aufenthalt. Weitere operative, meist minimalinvasive Verfahren müssen im Rahmen klinischer Studien ihre Wirksamkeit und Sicherheit noch unter Beweis stellen. Wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung der BPH bleibt jedoch ein respektvolles Vertrauensverhältnis zwischen dem Patienten und seinem Urologen.


Dr. med. Philipp Grimsehl, Facharzt für Urologie/FEBU Leitender Arzt Urologische Klinik Ärztlicher Koordinator – Prostatakrebszentrum und Uroonkologisches Zentrum Kantonsspital Aarau AG

Der «Spitalratgeber», in Zusammenarbeit mit dem Gesundheitszentrum Fricktal, erscheint einmal im Monat.


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