Das Hotel-Projekt wird begraben

  17.09.2021 Rheinfelden

Land in Rheinfelden soll verkauft werden

In Rheinfelden wird es vorerst kein neues Hotel geben. Das Projekt von Mathias Finck am Gerstenweg ist vom Tisch, das Land soll verkauft werden. Konkrete Verhandlungen laufen bereits.

Valentin Zumsteg

Die Corona-Krise hat die Reisebranche hart getroffen. Das bekommt auch Mathias Finck zu spüren, Initiant eines Hotel-Projektes am Gerstenweg 5 in Rheinfelden und Besitzer der Firma «Spar mit Reisen» in Basel sowie des Hotels Fini-Resort in Badenweiler (D). «Bei ‹Spar mit Reisen› hatten wir nicht nur viele Monate lang keinerlei Umsätze, sondern mussten wegen der beiden Lockdowns Anzahlungen für bereits gebuchte Reisen zurückerstatten. Konkret war dies ein Gesamtvolumen von über drei Millionen Franken, etwa ein Viertel unseres Jahresumsatzes.»

«Schweren Herzens»
Das Schlimmste scheint jetzt aber vorüber zu sein: «Wir sind sehr dankbar, dass der Bund uns 2020 mit einem Liquiditäts-Kredit unterstützt hat. Ausserdem war das Kurzarbeitsgeld sehr hilfreich, auch deshalb haben wir keinen einzigen Mitarbeitenden entlassen müssen. Seit Juni 2021 verkaufen wir wieder sehr erfolgreich unsere individuellen Autoreisen, die stark nachgefragt sind.» Auch beim Fini-Resort in Badenweiler, das während neun Monaten komplett geschlossen bleiben musste, läuft es jetzt wieder gut.

«Für Reiseveranstalter und Hotels waren die letzten anderthalb Jahre eine extrem schwere Zeit. Heute können wir aber vorsichtig sagen, dass wir in Basel und Badenweiler die Corona-Krise überlebt haben, wenn auch mit einigen Blessuren», erklärt Finck, der in Mumpf wohnt.

Eigentlich wollte der Unternehmer am Gerstenweg in Rheinfelden ein Vier-Sterne-Hotel mit über 100 Zimmern und Hotel-Apartments bauen. Zudem beabsichtigte Finck, die Zentrale seines Reiseunternehmens nach Rheinfelden zu verlegen und im Neubau unterzubringen. Die Pläne dazu stellte er 2019 vor. Als das Baugesuch auflag, gab es 27 Einwendungen. Darauf hin entschied er sich, das Projekt zu redimensionieren. Doch jetzt, wegen der wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, verabschiedet er sich ganz von den Hotel-Plänen und dem geplanten Neubau: «Das Hotelprojekt in Rheinfelden haben wir schweren Herzens aufgegeben. Aktuell suchen wir einen Käufer für das Land; wir befinden uns in konkreten Verhandlungen», sagt Finck.

Umzug nach Rheinfelden wird geprüft
Nicht vom Tisch ist hingegen der Plan, sein Unternehmen nach Rheinfelden zu verlegen. «Im Zuge der Planung für das Hotel-/Bürogebäude haben wir uns zwei Jahre intensiv mit Rheinfelden beschäftigt. Wir sehen hier mittelfristig unsere Zukunft für ‹Spar mit Reisen›. Wir haben auch angefangen, uns mit Büroflächen zur Miete in Rheinfelden zu beschäftigen.» Das Unternehmen zählt aktuell 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Basel. Corona und Home-Office haben einiges verändert. «Wir werden in Zukunft weniger Fläche, aber flexiblere Arbeitsplätze und Zeitmodelle brauchen. Deshalb wäre 2022 oder 2023 ein idealer Zeitpunkt für uns, mit unserem Unternehmen ins Fricktal zu ziehen.»

 


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote