Guetzli & Pflästerli

  03.08.2021 Kolumne

Stier sein oder der abnehmende Stier

Bernadette Zaniolo

Seit diesem Jahr befasse ich mich immer wieder mit dem Nidsigend und Obsigänd, heisst dem abnehmenden oder zunehmenden Mond. Das ist sehr interessant. Ich verstehe so manches viel, viel besser. So ist es wohl dem abnehmenden Mond (im Zeichen des Stiers) geschuldet, dass mein Portemonnaie bereits Anfang dieses Monats fast «Ebbe» hat. Und dann waren es wohl auch nicht die Nachwirkungen der Bundesfeier, dass meine Motivation gestern Morgen beim Aufstehen auf dem Nullpunkt war. Seit ein paar Tagen könnten mir auch beim Anblick gewisser Geschöpfe die Haare ausfallen. Diese stehen «in Reih und Glied», da an der Wand unseres «Schopfes». Ich hege und pflege sie seit ich sie «adoptiert» habe. Diese Spezies ist mir wirklich sehr ans Herz gewachsen. Gewachsen sind sie auch. In die Höhe. Zum Bundesfeiertag leuchteten Teile von ihnen auch rot, die einen mehr, die anderen weniger. Zum Glück sind es keine menschlichen Geschöpfe. Dennoch könnte ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, den Anblick dieser Spezies wirklich nicht zumuten. Sie stehen fast nackt in der Landschaft (sorry Kollege, ist wieder sexistisch). Aber sie sind noch da. Das freut mich. Im letzten Moment, so scheint es, konnte ich ihr Leben retten. Dass ich beim letzten Obsigänd schon jeden Tag den Schweizerpsalm «Tritts im Morgenrot daher, Seh’ ich dich im Strahlenmeer… betet, freie Schweizer, betet!» gesungen habe, scheint genützt zu haben. Doch so oder so, werden sie es nicht überleben. Sie werden, zumindest die ersten, bald «gefressen». Die ersten reifen Tomaten aus meinem «Garten». Ich freue mich.


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