Frick – Hongkong und zurück

  02.07.2021 Frick, Persönlich

Jeannine Wyser aus Frick ist Flugbegleiterin bei der Swiss

Sie ist Maître de Cabin bei der Swiss, leitet die Frauenriege Frick und hat während Corona ein Pflegepraktikum im Spital gemacht. Jeannine Wyser (51) aus Frick wird es so schnell nicht langweilig – auch nicht während einer Pandemie.

Andrea Marti

«Ich liebe halt das Leben!» lacht Jeannine Wyser, man merkt ihr die Begeisterung an, wenn sie von ihrem Leben erzählt – vom Fliegen, von Freundinnen bei der Frauenriege, von ihrem Praktikum im Spital, von Reisen mit ihrem Partner und von farbenfrohen Festen im Sommer.

Hauptberuf lich ist Jeannine Wyser Flugbegleiterin. Seit rund 25 Jahren fliegt sie mit der Swiss Langstrecken, nach Hongkong, Sao Paolo oder Peking. In Kürze fliegt sie für zwei Tage nach Los Angeles in die USA. Jeannine Wyser freut sich sehr auf den Flug, weil Destinationen in den Staaten lange nur sehr reduziert angeflogen wurden. Inzwischen ist in den Staaten vieles wieder möglich, was während Corona verboten wurde: Man kann Restaurants besuchen, einkaufen oder in Museen gehen – alles Dinge, die einen kurzen Aufenthalt spannend machen. Vor allem in asiatischen Destinationen sieht dies noch ganz anders aus. Da müssen die Crews internationaler Flüge nach der Ankunft in Hotelquarantäne. Das heisst: die gesamte Ruhezeit wird im Hotelkomplex verbracht.

Was der Frickerin seit Beginn der Pandemie am meisten fehlt, ist nicht nur die Freiheit an den Destinationen. Am meisten vermisst sie die Zusammenarbeit mit ihren Arbeitskollegen und den Umgang mit den Passagieren: «Ich liebe den Umgang mit Menschen. Der Austausch mit unseren Fluggästen, die viel von ihren Reisen zu erzählen haben, fehlt mir sehr», sagt Jeannine Wyser.

Ihrer Begeisterung für das Fliegen scheinen die momentanen Einschränkungen aber keinen Abbruch zu tun. Sie geniesst die Passagierflüge, auch wenn diese weniger häufig sind als vorher. Und sie freut sich auf eine Zeit, in der sie in Hongkong wieder wandern gehen darf, statt nur im Hotel auf den Abflug zu warten. Und sie freut sich darauf, wenn die Touristen im Sommer wieder mehr und mehr zurückkommen.

Pflegepraktikum im Spital
Dass es für die Flugbranche nicht sehr rosig aussieht, ist Jeannine Wyser aber auch trotz ihrer riesigen Begeisterung sehr bewusst. Auch deshalb hat sie in den vergangenen Monaten ein Pflegepraktikum im Spital gemacht. Und betont: «Es ist beeindruckend, was das Pflegepersonal alles leistet». Würde es nach Jeannine Wyser gehen, müssten alle einmal im Leben einige Wochen in einem Spital arbeiten. Damit mehr wertgeschätzt würde, was dort alles geleistet wird. Jeannine Wyser blickt jedenfalls mit Begeisterung auf ihre Monate als Pflegepraktikantin zurück: «Es war eine tolle Arbeit im Spital – auch zu einem grossen Teil natürlich wegen dem Austausch mit den vielen Menschen.

Flowerpower für die Frauenriege
Neben ihrem Job leitet Jeannine Wyser noch die Frauenriege Frick, für die sie jede Woche ein Training zusammenstellt, was ihr viel Freude bereitet. «Die Trainings mit den Frauen bleiben immer spannend, da es Frauen im Alter zwischen 38 und über 80 Jahren gibt. So muss ich immer verschiedene Übungsmöglichkeiten anbieten, was sehr interessant ist. Übungen zu finden, bei denen alle mitmachen können, ist oft eine Herausforderung», erzählt Wyser. Aber das stört die 51-Jährige nicht: «Ich sprühe oft nur so vor Ideen, und die Frauenriege macht all meine Flausen mit», erzählt Wyser. «Wir sind eine ganz tolle Gruppe». Und eine Gruppe, mit der Jeannine Wyser längst nicht langweilig wird. Als nächstes organisiert sie mit einer Freundin zusammen für die Frauen der Frauenriege eine «Flower-Power»-Party – eine weitere Leidenschaft von ihr. Ende August macht die Frauenriege ihre jährliche Riegenreise, die ursprünglich an den Bodensee hätte führen sollen. Weil die Lage aber mit Corona noch zu unsicher ist, hat Jeannine Wyser kurzerhand umdisponiert und eine Reise an den Bielersee geplant.

Schliesslich steht danach bald eine Weiterbildung an, die Jeannine Wyser bei der Pro Senectute machen darf. Dort wird sie viel über Fitness und Gymnastik für ältere Menschen lernen. Dazwischen will sie vielleicht mit ihrem Partner auf den Seychellen Ferien machen. Und natürlich fliegen – was sonst?


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